Nach dem Scheitern des Referendums über den Friedensvertrag in Kolumbien hat Präsident Juan Manuel Santos die Waffenruhe mit der linken Guerillaorganisation FARC bis zum 31. Oktober verlängert. Offiziell lief er bislang nur bis zur Abstimmung.
«Ich hoffe, bis dahin können wir das Abkommen konkretisieren und den Konflikt beilegen», sagte Staatschef Santos am Dienstag. Zuvor hatten die Rebellen angekündigt, am Waffenstillstand festzuhalten.
Bereits im August hatten die Regierung und die FARC einen beidseitigen Waffenstillstand geschlossen. Er galt allerdings nur bis zum Zeitpunkt des Referendums. Wegen des negativen Votums wurde der Waffenstillstand nun verlängert.
Treffen mit Ex-Präsidenten
Ausserdem kündigte Santos für Mittwoch Treffen mit seinen Vorgängern im Präsidentenamt an. Mit Álvaro Uribe, der die Gegner des Friedensvertrages angeführt hatte, ist ein Treffen ist für Mittwochmittag (Ortszeit, 18.30 Uhr MESZ) geplant, wie das Santos‘ Büro mitteilte. Zuvor wird Santos auch mit Ex-Präsident Andrés Pastrana, einem weiteren Gegner, zusammenkommen.
Am Sonntag hatte die kolumbianische Bevölkerung das in fast vier Jahren ausgehandelte Abkommen in einem Referendum überraschend abgelehnt. Eine denkbar knappe Mehrheit von 50,21 Prozent stimmte mit Nein, 49,78 Prozent votierten mit Ja.
Die Gegner kritisieren, dass Guerillakämpfer gemäss dem Vertrag straflos ausgehen könnten und die Umwandlung der FARC in eine legale politische Partei dieser zu viel Einfluss verschaffen könnte.