Nach den Reformschritten der vergangenen Wochen hat die Regierung von Burma einen Rückschlag erlebt: Der geplante Waffenstillstand mit den Kachin-Rebellen scheiterte. Die Gespräche in der chinesischen Grenzstadt Ruili gingen am Donnerstag ergebnislos zu Ende.
„Militärvertreter beider Seiten werden über die Konfliktbereiche sprechen, um Vertrauen aufzubauen“, hiess es zum Abschluss in einer gemeinsamen Stellungnahme. Der Dialog solle fortgesetzt werden. Ein Datum dafür wurde aber von beiden Seiten nicht genannt.
„Wir sind einigermassen zufrieden“, sagte der Unterhändler der Regierung, Thein Zaw, trotz den ergebnislosen Gesprächen. Verhandlungspartner war die Kachin-Unabhängigkeitsarmee (KIA), die seit Juni in schwere Kämpfe mit der Armee verwickelt ist. Es ist die letzte grössere Rebellengruppe, welche die Waffen noch nicht niedergelegt hat.
Erfolgreiche Abkommen
In den vergangen Wochen schloss die Regierung Waffenstillstandsabkommen mit den Shan, Chin und den Karen. Gleichzeitig wurden hunderte politische Gefangene freigelassen. Seit der Parlamentswahl im November 2010 hatte die Militärregierung in Burma eine vorsichtige Reform des politischen Systems eingeleitet.
Beides waren Forderungen westlicher Länder als Voraussetzung für ein Ende der Sanktionen gegen die einstige Militärdiktatur. Die USA belohnten die Schritte bereits mit der Zusage, wieder volle diplomatische Beziehungen aufzunehmen.