Wahlbarometer weist auf einen Rechtsrutsch hin

Im dritten Wahlbarometer 2015 vor den eidgenössischen Wahlen zeichnet sich ein Rechtsrutsch ab. Die SVP hätte Ende August einen Wähleranteil von 28 Prozent erreicht und die FDP wäre auf 16,9 Prozent gekommen. Beide Parteien profitieren von bisherigen Nichtwählenden.

Der dritte SRG-SSR-Wahlbarometer 2015 geht von einem Rechtsrutsch und einer Polarisierung bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst aus. (Archiv) (Bild: sda)

Im dritten Wahlbarometer 2015 vor den eidgenössischen Wahlen zeichnet sich ein Rechtsrutsch ab. Die SVP hätte Ende August einen Wähleranteil von 28 Prozent erreicht und die FDP wäre auf 16,9 Prozent gekommen. Beide Parteien profitieren von bisherigen Nichtwählenden.

Im Gegensatz zu den beiden ersten Wahlbarometern im März und im Juni dieses Jahres, konnte die SVP dieses Mal zulegen. Im Juni hatte sie noch einen Wähleranteil von 26,1 Prozent erreicht, wie aus dem Wahlbarometer der SRG SSR hervorgeht, welchen das Forschungsinstitut gfs.bern verfasst hat.

Wäre Ende August gewählt worden, hätte die SP im Vergleich zum Juni mit 19,3 Prozent gleich viel Stimmen geholt. Nach einem kleinen Hoch für die FDP im Juni (17,1%) ist ihr Wähleranteil im August wieder etwas gesunken auf 16,9 Prozent. Auf einem kontinuierlichen Sinkflug befinden sich gemäss Umfrage hingegen CVP, BDP und GLP.

Die CVP ist im August noch auf 11,1 Prozent gekommen. Im Juni waren es 11,5 Prozent. Die BDP erreicht derzeit noch 4,2 Prozent (Juni: 4,4%) und die GLP 4,3 Prozent (4,8%). Die Grünen bleiben stabil auf 7,4 Prozent. Das Forschungsinstitut hat Ende August über 2000 Personen in der gesamten Schweiz befragt.

Rechtsrutsch und Polarisierung

Nach heutigem Kenntnisstand könnte man daher von einem Rechtsrutsch sprechen, da FDP und SVP gestärkt werden. Gleichzeitig könnte aber auch die SP noch an Wählergunst zulegen. «Man kann deshalb ergänzend auch von einer Polarisierung sprechen», hält gfs.bern fest. «Interessanterweise betrifft sie positiv nur die grösseren Parteien, während die mittleren und kleineren Parteien verlieren dürften.»

SVP, FDP aber auch die SP profitieren konkret von bisherigen Nichtwählenden. Die FDP gewinnt zudem ehemalige Wählerinnen und Wähler der BDP und der GLP. Links kann die SP auf Kosten der Grünen zulegen. Allerdings müssen die Sozialdemokraten auch einige Stimmen an die GLP abgeben. Die SVP holt konservative Wählerschichten an Bord, die bislang der CVP gehörten.

Einfluss auf die Regierungsbildung

Die Zahlen widerspiegeln lediglich den Stand der Dinge und sollten nicht als Prognose interpretiert werden, wie gfs.bern festhält. «Man kann diese Kennzahlen verwenden, um zu bestimmen, wie wahrscheinlich aktuelle Gewinne und Verluste gegenüber 2011 wären.»

Gemäss Wahlbarometer sind denn auch Gewinne der FDP zu 94 Prozent wahrscheinlich, bei der SVP zu 85 Prozent. Verluste von BDP und GLP gegenüber den Wahlen 2011 sind zu 96 Prozent wahrscheinlich. Bei der CVP und der GPS haben die Stimmenverluste eine Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent.

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