In Botswana haben am Freitag Wahlen für ein neues Parlament begonnen. Rund 820’000 Wahlberechtigte des südafrikanischen Landes können dabei indirekt entscheiden, ob Präsident Ian Khama eine weitere Amtszeit bekommt.
Der Staatschef wird von der Mehrheit der Abgeordneten bestimmt. Drei Oppositionsparteien haben sich in dem Land mit der weltgrössten Diamantenproduktion zu dem Wahlbündnis Umbrella for Democratic Change (UDC) zusammengeschlossen, um der seit der Unabhängigkeit 1966 regierenden Botswana Democratic Party (BDP) die Macht streitig zu machen.
Der in Grossbritannien an der Militärakademie Sandhurst ausgebildete General a.D. Ian Khama regiert Botswana seit 2008. Vom Diamantenreichtum profitieren die rund zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner unter anderem durch weitgehend freie Schulbildung und medizinische Versorgung. Letzteres belastet die Staatskasse angesichts einer der höchsten HIV-Infektionsquoten der Welt erheblich.
Die Opposition wirft dem 61-jährigen Khama vor, zu wenig gegen die Arbeitslosigkeit von 18 Prozent zu tun. Sie hält ihm zudem einen autokratischen Regierungsstil vor und verlangt eine stärkere Förderung von wirtschaftlichen Alternativen zum Diamantenhandel. Mit ersten Ergebnissen der Wahl wird frühestens am Wochenende gerechnet.