Der konservative französische Präsidentschaftskandidat François Fillon hat zugegeben, teure Anzüge als Geschenk entgegengenommen zu haben – sieht darin aber kein Fehlverhalten.
«Ein Freund hat mir im Februar Anzüge geschenkt, na und?», sagte Fillon der französischen Wirtschaftszeitung «Les Echos» (Montag). Laut einem Bericht von «Le Journal du dimanche» sollen die beiden Anzüge 13’000 Euro gekostet haben.
Die Annahme des teuren Geschenks könnte für Fillon juristisch heikel sein: Seit 2011 müssen Abgeordnete Geschenke über 150 Euro deklarieren. Ob der Präsidentschaftskandidat dies getan hat, ist noch unklar.
Fillon war im November bei einer Vorwahl des bürgerlichen Lagers zum Kandidaten bestimmt worden, allerdings steht sein Wahlkampf unter keinem guten Stern. Die Kampagne wird seit Wochen vom Verdacht einer Scheinbeschäftigung seiner Frau belastet.
Für diesen Mittwoch ist Fillon von Ermittlungsrichtern vorgeladen. Dabei droht ihm die Eröffnung eines Verfahrens – er selbst weist die Vorwürfe zurück.
Im Interview von «Les Echos» klagte er, dass sein Privatleben wie das keines anderen Kandidaten unter die Lupe genommen werde, allein mit dem Ziel seiner Kandidatur zu schaden. Die Franzosen wählen ihren neuen Staatschef in zwei Runden am 23. April und am 7. Mai.