Die zwei voraussichtlichen Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump haben angesichts der Bluttat von Dallas mit fünf erschossenen Polizisten Wahlkampfauftritte abgesagt. Sie reagierten beide entsetzt auf die Bluttat.
Clinton verschob am Freitag einen gemeinsamen Auftritt mit US-Vizepräsient Joe Biden in Pennsylvania und Trump annullierte einen Auftritt in Miami.
Die USA hätten sich «zu sehr gespalten». Zu viele Amerikaner hätten das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Rassenspannungen hätten zu-, statt abgenommen. «Das ist nicht der Amerikanische Traum, den wir für unsere Kinder wollen», reagierte er. Es sei an der Zeit für «starke Führung, Liebe und Mitgefühl».
Clinton ihrerseits erklärte, sie trauere um die Polizisten, die erschossen worden seien, «während ihrer heiligen Pflicht, friedliche Demonstranten zu schützen». Auch Clinton hatte sich zuvor schon «besorgt» geäussert über den Tod von zwei Schwarzen durch Polizeigewalt in den Bundesstaaten Lousiana und Minnesota diese Woche.
«Weisse töten»
Bei dem Angriff von Heckenschützen während einer Kundgebung gegen Polizeigewalt waren in Dallas fünf Polizisten erschossen worden. Neun weitere Personen wurden verletzt. Einer der mutmasslichen Täter gab kurz vor seinem Tod an, er habe gezielt «Weisse» und vor allem «weisse Polizisten» töten wollen.
Der Mann verschanzte sich stundenlang in einem Parkhaus und lieferte sich Schusswechsel mit der Polizei. Diese tötete den Mann schliesslich mit einem Sprengsatz.
Ein ferngesteuerter Roboter habe den Sprengsatz in die Nähe des Schützen gebracht, sagte Polizeichef David Brown. Die Polizisten hätten keinen anderen Ausweg gesehen, nachdem stundenlange Verhandlungen mit dem Mann, der sich dem Parkhaus verschanzt hatte, gescheitert seien.
Der Tatverdächtige habe während den Verhandlungen gedroht, dass «überall im Parkhaus und in der Innenstadt Bomben sind», erklärte Brown. Der Mann habe gesagt, er sei entsetzt über die jüngsten Schüsse von Polizisten auf Schwarze. Er wolle «Weisse töten», «vor allem weisse Polizisten».
Nach US-Medienberichten handelte es sich bei dem Mann um einen 25-Jährigen aus der Gegend von Dallas. Er habe keine kriminelle Vergangenheit und keine bekannten Verbindungen zu terroristischen Gruppen. Er habe zudem Verwandte im texanischen Mesquite, einer Stadt östlich von Dallas. Die Polizei wollte während den laufenden Ermittlungen keine Einzelheiten bekanntgeben.
Fort mit den Waffen
Insgesamt waren am Freitag noch drei Verdächtige in Gewahrsam, darunter eine Frau. Sie seien wenig kooperativ, sagte der Stadtpräsident von Dallas, Mike Rawlings. Der demokratische Politiker forderte dazu auf, die Waffen wegzuschliessen.
Die Bluttat von Dallas sei verwerflich und nicht zu tolerieren, sagte die frühere Lebensgefährtin eines dieses Woche im US-Bundesstaat Louisiana von Polizisten getöteten Afroamerikaners.