Wahlkrise in Haiti: Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen

Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige Untersuchungskommission Neuwahlen für das Präsidentenamt empfohlen. Der Leiter der Kommission, François Benoit, riet am Montag zur Annullierung des ersten Wahlgangs der Präsidentenwahl.

Der Leiter er Untersuchungskommission François Benoit verlangt Neuwahlen für Haiti. (Bild: sda)

Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige Untersuchungskommission Neuwahlen für das Präsidentenamt empfohlen. Der Leiter der Kommission, François Benoit, riet am Montag zur Annullierung des ersten Wahlgangs der Präsidentenwahl.

Bei der Abstimmung im Oktober habe es viele Unregelmässigkeiten gegeben, sagte Benoit demnach bei der Präsentation eines entsprechenden Berichtes. Der Agentur Haiti Press Network zufolge sprach Benoit unter anderem von einer hohen Anzahl nicht korrekt registrierter Wähler, sogenannter «Zombi»-Wähler.

Haiti steckt seit Monaten in der Krise. Die Opposition in dem verarmten Karibikstaat weigert sich, den Sieg des Regierungskandidaten Jovenel Moïse bei der Oktober-Wahl anzuerkennen.

Die Stichwahl zwischen Moïse und dem Oppositionellen Jude Célestin musste deswegen schon mehrfach verschoben werden, zuletzt war im April eine Frist verstrichen. Der frühere Staatschef Michel Martelly schied im Februar ohne gewählten Nachfolger aus dem Amt. Seitdem regiert ein Übergangspräsident das Land.

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