In Norwegen hat die Parlamentswahl begonnen, bei der die konservative Opposition als klare Favoritin gilt. Am Sonntag öffneten in knapp der Hälfte der Gemeinden die Wahlbüros für die bis Montag laufende Wahl.
Nach einer von der Zeitung «Aftenposten» am Sonntag veröffentlichten Umfrage kann das konservative Oppositionsbündnis um Erna Solberg mit 54,3 Prozent der Stimmen rechnen. Die Regierungskoalition des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg stürzt demnach auf 39 Prozent ab.
Stoltenbergs Regierung ist seit 2005 an der Macht. Ihr wird nicht nur eine gewisse Amtsmüdigkeit nachgesagt. Ihr wird auch das Versagen der Behörden zur Last gelegt, das Attentat Anders Behring Breiviks im Juli 2011 nicht verhindert zu haben. Der Rechtsextremist hatte in Oslo und auf der Ferieninsel Utøya 77 Menschen getötet.
3,64 Millionen Norweger sind aufgerufen, spätestens am Montag ihre Stimme abzugeben. Das Land wurde vor allem dank der sprudelnden Öleinnahmen von der Finanz- und Wirtschaftskrise in weiten Teilen Europas verschont. Der Wahlkampf drehte sich um Gesundheits-, Bildungs- und Steuerpolitik sowie die Frage, wie die Öleinnahmen am besten ausgegeben werden sollen.