Japan ist mit seinen Plänen für eine erneute Jagd auf Wale in der Antarktis vorerst gescheitert. Ein Expertengremium der internationalen Walfangkommission (IWC) bezeichnete das von Japan vorgelegte Programm zum «wissenschaftlichen» Walfang als nicht überzeugend.
Dies berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press am Dienstag. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hatte Ende März vergangenen Jahres entschieden, dass Japan seinen Walfang im Südpolarmeer einstellen muss. Das Forschungsprogramm habe keinem wissenschaftlichen Zweck gedient.
Dies zwang Japan, die Jagd für 2014 einzustellen. Im November legte die Regierung in Tokio dem IWC dann den überarbeiteten Plan für ein neues Forschungsprogramm vor, der nur noch die Jagd auf Zwergwale vorsieht, die zu den Grosswalen zählen. Finn- und Buckelwale wurden von der Abschussliste gestrichen.
Doch die IWC-Experten überzeugte dies nicht. Japan habe darin nicht ausreichend erklärt, warum die Jagd notwendig sei. Tokio müsse mehr Informationen liefern.
Japan bleibt jedoch stur. Man sei bereit, das Programm nochmals zu überarbeiten, erklärte ein Sprecher. Man habe weiter vor, in diesem Jahr die Jagd wieder aufzunehmen.
Umweltschutzorganisationen sprachen von einem «Rückschlag» für Japans Walfang. «Die IWC hat richtig entschieden. Der japanische Walfang hat mit glaubwürdiger Forschung nichts zu tun», sagte Thilo Maack, Wal-Experte bei Greenpeace. «Bis heute hat dieses angebliche Walforschungsprogramm der Japaner keine anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnisse hervorgebracht».
Es bleibe abzuwarten, wie der Wissenschaftsausschuss der IWC, der im Mai tagt, über das Programm entscheiden wird, sagte Astrid Fuchs von der Walschutzorganisation WDC (Whale and Dolphin Conservation).
Die kommerzielle Jagd auf Grosswale ist seit 1986 verboten. Japan beruft sich allerdings auf eine Ausnahmeregelung in der Konvention. Danach dürfen die Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken getötet werden.