Wegen schwerer Überschwemmungen ist der Wallfahrtsort Lourdes im Südwesten Frankreichs für Besucher geschlossen worden. In der Grotte, in der einem Hirtenmädchen 1858 die Jungfrau Maria erschienen sein soll, stand nach den heftigen Regenfälle der vergangenen Tage das Wasser am Dienstag 1,40 Meter hoch.
Während am Vormittag zunächst die tieferliegenden Stätten des Wallfahrtsortes gesperrt wurden, machten am Nachmittag auch die höher liegenden Orte wie der Pilgerweg und mehrere Kirchengebäude dicht, wie die Wallfahrtsstätte mitteilte.
Der durch die Stadt fliessende Fluss Gave de Pau trat wegen heftiger Regenfälle über die Ufer, der Pegel dürfte auf 3,50 Meter über dem Normalwert ansteigen. «Das wird vermutlich das Hochwasser vom Oktober 2012 übertreffen», sagte ein Sprecher des Wallfahrtsortes mit Blick auf die Überschwemmungen, die im vergangenen Jahr Schäden von mehr als 1,3 Millionen Euro verursacht hatten.
Bereits am Montagabend hatten die Verantwortlichen wertvolle Gegenstände aus der Sakristei entfernt, die gegenüber der Grotte von Lourdes liegt. Rund 200 Menschen, die meisten von ihnen Camper, wurden nach Behördenangaben an sichere Orte gebracht.
Ein für Mittwoch geplanter Besuch einer Pilgergruppe mit 3000 Kindern musste auf kommende Woche verschoben werden. In der Region blockierten Erdrutsche zudem mehrere Strassen. Lourdes ist einer der bekanntesten Wallfahrtsorte der römisch-katholischen Kirche und wird jährlich von rund sechs Millionen Menschen besucht.