Der Walliser CVP-Staatsrat Jean-Michel Cina wird am 1. Mai 2017 neuer Präsident der SRG. Er wurde am Freitag von der ausserordentlichen Delegiertenversammlung zum Nachfolger des zurücktretenden Präsidenten Viktor Baumeler gewählt, wie die SRG mitteilte.
Die Delegierten folgten damit dem Vorschlag des Verwaltungsrats. Sie hätten sich für eine «erfahrene, in Politik und Wirtschaft vernetzte Persönlichkeit entschieden», schreibt die SRG weiter. Der 53-jährige Rechtsanwalt und Notar stehe «für den Föderalismus der Schweiz und der SRG».
Cina tritt sein Amt am 1. Mai 2017 an und löst dann Baumeler als Präsident SRG ab. Der Walliser weise eine erfolgreiche Laufbahn als Politiker auf Kantons- und Bundesebene aus, heisst es weiter.
Unter anderem war er von 1999 bis 2005 Nationalrat und ist seit 2005 Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Wallis. Aktuell präsidiert er die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK).
Cina schloss das Studium der Rechte an der Universität Bern mit dem Lizenziat ab und erlangte das Anwalts- und Notariatspatent des Kantons Wallis. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Jean-Michel Cina freue sich auf die künftige Aufgabe: «Ich bin ein überzeugter Vertreter des Service public», wird Cina in der Medienmitteilung zitiert. Es sei «eine Ehre, aber auch eine Verantwortung, Präsident des öffentlichen Medienhauses SRG zu sein». Erst recht in einer Zeit, in der sich diese Institution dem Umbruch der Medien stelle.
Baumeler war Ende November 2015 zum Präsidenten gewählt worden. Es war vorgesehen, dass er das Amt bis zur Findung einer definitiven Nachfolgerin oder eines definitiven Nachfolgers wahrnehmen werde, aber längstens bis 2017. Diese Lösung erfolgte nach dem Rücktritt des früheren SRG-Präsidenten Raymond Loretan im Sommer 2015.