Europäische Warane sind deutlich später ausgestorben als bisher angenommen. Das schliessen Forscher der Universitäten Freiburg, Turin und Barcelona aus neuen Fossilienfunden.
Warane sind imposante Reptilien, die heute noch in verschiedenen Weltregionen existieren. In Europa sind Warane bereits vor etwa 2,5 Millionen Jahren ausgestorben. Zumindest ging man bisher davon aus. Eine neue Studie von Paläontologen der Universitäten Freiburg, Turin und Barcelona zeigt nun jedoch anhand neuer Fossilienfunde, dass es offenbar noch vor weniger als eine Million Jahre Warane in Südosteuropa gab.
Die von den Forschern Georgios Georgalis, Andrea Villa und Massimo Delfino datierten Überreste stammen aus der Nähe von Athen, wie die Universität Freiburg am Dienstag mitteilte. Dabei wurden auch Schädelknochen entdeckt, was bei Waranen selten der Fall sei.
Die Struktur dieser Knochen lege nahe, dass der besagte Waran näher mit den früheren Waranen Europas verwandt sei als mit den heute noch existierenden Vertretern im Nahen Osten und Nordafrika, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt «Journal of Vertebrate Paleontology».
Daher vermuten sie, dass es sich um einen Überrest des ehemals grossen Bestands der europäischen Warane handelte und nicht um einen Nachkommen später eingewanderter Tiere. Um dies zu bestätigen brauche es allerdings weitere Funde, schrieb die Uni Freiburg. Die nun beschriebenen Überreste stützen jedoch die These, dass die letzten Tiere der europäischen Waranpopulation in Südosteuropa vorkamen, bevor sie auch dort ausstarben – allerdings später als bisher vermutet.