Wenige Tage vor Ostern eskaliert der Tarifkonflikt bei der Deutschen Post: Die Gewerkschaft Verdi hat bundesweit Zusteller zu Warnstreiks aufgerufen.
Mit dem Ausstand will die Gewerkschaft ihre Forderung nach einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden mit vollem Lohnausgleich untermauern. Auf diesem Wege sollen zugleich die Beschäftigten dafür entschädigt werden, dass der gelbe Riese mit der Gründung von regionalen Gesellschaften in der Paketzustellung nach Gewerkschaftsansicht vertragliche Vereinbarungen gebrochen hat.
Bundesweit folgten viele Zusteller in den Niederlassungen der Post dem Aufruf der Gewerkschaft. Mit Beginn der Frühschicht blieben Päckchen, Pakete und Briefe unter anderem in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Baden-Württemberg, in Sachsen und Berlin-Brandenburg liegen.
«Wir gehen davon aus, dass die Warnstreiks zu deutlichen Verzögerungen in der Postbearbeitung führen werden», sagte ein Verdi-Sprecher in Nordrhein-Westfalen. Die Gewerkschaft rechnete für Mittwoch mit mehreren Tausend Teilnehmern.
Der Ausstand solle aller Voraussicht nach am Donnerstag fortgesetzt werden, erfuhr dpa aus Gewerkschaftskreisen. Die nächsten Gespräche sind für den 14. April in Berlin angesetzt.