Warum Dinoskelette krumm sind

Warum sind Dinoskelette immer verkrümmt? Forscher der Universitäten Basel und Mainz haben den Grund herausgefunden und damit ein schon lange offenes Rätsel gelöst.

Versteinertes Dinosaurierskelett. (Bild: Universität Basel)

Warum sind Dinoskelette immer verkrümmt? Forscher der Universitäten Basel und Mainz haben den Grund herausgefunden und damit ein schon lange offenes Rätsel gelöst.

Skelette von Dinosauriern mit langen Hälsen und Schwänzen werden sehr oft in einer seltsam verkrümmten Stellung angetroffen. Lange Zeit war die Haltung dieser Dinoskelette den Forschern ein Rätsel. Man begnügte sich bis vor kurzem mit der Erklärung, die Haltung der Tiere käme von Starrkrämpfen im Todeskampf, welche durch Schädigungen des Kleinhirns oder durch eine Vergiftung hervorgerufen werden können. Von dieser Vermutung stammt auch der Fachbegriff für die verkrümmte Haltung.

Starrkrampf oder «bicycle pose»?

Opisthotonus, wird auch als «bicycle pose» bezeichnet. Man vermutete später, dass die «bicycle pose» daher käme, dass nach dem Tod alle Sehnen, Bänder und Muskeln austrocknen und so der ganze Körper zusammengezogen wird. 2007 wurde die erste These, also jene vom Starrkrampf, wieder genauer untersucht und durch die Forschungsergebnisse weitgehend bestätigt.

Vor kurzem wurden diese letzten Erkenntnisse erneut untersucht, von Forschern aus Mainz und aus Basel. Für ihre Forschungen betrachteten sie ein Fossil eines Compsognathus longipes, der sein Grab in einer tropischen Lagune fand.

Der Punkt, der die Forscher nachdenklich stimmte, war, dass das Tier im Wasser gestorben war. Sie begannen, mit gerupften Hühnerhälsen zu experimentieren, und diese verschiedenen Bedingungen auszusetzen. Beim Eintauchen ins Wasser stellten sie fest, dass sich der Hals sofort zu krümmen begann. Damit waren sie dem Ziel ihrer Forschungen ein gutes Stück näher gekommen.

Des Rätsels Lösung

Mit der Zersetzung nahm die Krümmung immer stärker zu. Man fand heraus, dass das so genannte Ligamentum elasticum, ein elastisches Band, das die Wirbel miteinander verbindet, für das Zusammenziehen des Halses verantwortlich war. Das Ligamentum elasticum war bei den Dinosauriern mit grosser Körperlänge besonders stark ausgebildet, damit sie Hälse und Schwänze nicht mit Muskelkraft entgegen der Schwerkraft hochhalten mussten. Da im Wasser die Wirkung der Schwerkraft weitgehend aufgehoben ist, konnten sich die Zugkräfte des Bandes vollständig entfalten und so die starken Krümmungen verursachen.

Quellen

Artikelgeschichte

18.2.2012: Link zur Universität Basel gesetzt.

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