Weil die Länder ausserhalb der Top 12 im Uefa-Ranking keinen Vertreter mehr in den Europacup-Wettbewerben mehr haben, darf der Schweizer Meister 2016 direkt an der Gruppenphase der Champions League teilnehmen. Und der Schweizer Cup erfährt international eine Aufwertung.
Mit dem Ausscheiden von Olympiakos Piräus am Donnerstagabend gegen Dnipro Dnipropetrowsk steht fest, dass der Schweizer Meister 2016 sich direkt für die Gruppenphase der Champions League qualifizieren wird. Die Schweiz kann in der laufenden Saison nicht mehr aus den Top 12 des Uefa-Länderrankings verdrängt werden, egal wie der FC Basel im Europacup noch abschneidet. Die ausserhalb der Top 12 klassierten Länder haben seit Donnerstag alle keinen Vertreter mehr in den Wettbewerben.
Ebenfalls einen fixen Startplatz bekommt der Schweizer Cupsieger 2016 für die Gruppenphase der Europa League 2016/17. Damit erfährt der nationale Cup-Wettbewerb der Saison 2015/16 eine klare Aufwertung. Auch wenn im Vergleich mit der Königsklasse in der Europa League nicht die ganz grossen Millionen-Beträge winken, so sind durch drei fixe Heimspiele auf europäischem Parkett Zusatzeinnahmen garantiert.
Im laufenden Wettbewerb wurden den für die Gruppenphase qualifizierten Teams ausserdem jeweils 1,3 Millionen Euro Startgeld überwiesen, hinzu kommen Erfolgsprämien von bis zu 200’000 Euro für einen Sieg und 400’000 Euro für den Gruppensieg.
Die weiteren Europacup-Teilnehmer aus der Super League müssen über die Qualifikation gehen, so der Liga-Zweite, der ebenfalls in die Champions-League-Gruppenphase vorstossen kann. Der Dritte und Vierte des Schlussklassements starten in der Ausscheidung zur Europa League.
Direkte Teilnahme 2015/16 nur mit Schützenhilfe möglich
Wesentlich unsicherer sind die Perspektiven für die nächste Europacup-Saison. Im dafür entscheidenden Länderranking 2014 belegte die Schweiz nämlich nur den 13. Platz; einzig die Meister der ersten zwölf kommen direkt in die Champions-League-Gruppenphase. Der 13. muss ab dieser Saison neu gleich auf doppelte Schützenhilfe hoffen.
Sowohl der Champions-League- als auch der Europa-League-Sieger müssen sich über ihre Meisterschaft direkt für die Champions League qualifizieren, damit ein Platz frei wird, der dann dem Schweizer Meister als 13. des Länderrankings zugute kommen würde.
Neu ist nämlich auch der Europa-League-Sieger für die Champions League qualifiziert. Die Uefa-Regeln sehen nun vor, dass wie bisher der Champions-League-Gewinner direkt in der Gruppenphase steht, und falls dieser sich – wie zu erwarten – über die Meisterschaft direkt qualifiziert, der frei werdende Platz in der Gruppenphase an den Europa-League-Sieger geht.
Die verschiedenen Szenarien für die Champions-League-Saison 2015/2016
- CL-Sieger qualifiziert sich nicht direkt über die Meisterschaft: CL-Sieger in der Gruppenphase, EL-Sieger und Schweizer Meister in den Playoffs
- CL-Sieger qualifiziert sich direkt über die Meisterschaft, EL-Sieger qualifiziert sich nicht direkt über die Meisterschaft: CL- und EL-Sieger in der Gruppenphase, Schweizer Meister in den Playoffs
- CL-Sieger und EL-Sieger qualifizieren sich direkt über die Meisterschaft: CL-, EL-Sieger und Schweizer Meister direkt in der Gruppenphase
Der FCB holt 54 Prozent der Schweizer Punkte
Wie die Swiss Football League in einer Mitteilung festhält, hat der FC Basel wie gewohnt in den vergangenen Jahren den Löwenanteil am guten Ranking der Schweiz. Genauer: 54 Prozent der Punkte aus den relevanten fünf Jahren zwischen 2010/11 und 2014/15 stammen vom FCB. Oder 89 von 163,5 Punkten (siehe Auflistung am Ende des Beitrags)
Die Young Boys, neben dem FCB der einzige Club, der in der laufenden Saison europäisch überwintern konnte – und am Donnerstag in Liverpool gegen Everton aus der Europa League ausschied, steuerte in diesem Zeitraum 35 Ranking-Punkt bei. Zusammen sind die beiden Clubs für drei Viertel (76 Prozent) aller gewonnenen Punkte verantwortlich. Die restlichen Zähler der letzten fünf Jahre sammelten der FC Zürich (12), der FC Thun (9,5), der FC St. Gallen (5,5), Lausanne-Sports (5), Servette Genf (3), die Grasshoppers (2,5) und der FC Luzern (2).