Der FC Luzern hat die Trendwende auch im Cup-Halbfinal in Sitten nicht vollzogen. Out im Penaltyschiessen. Trainer Markus Babbel sah trotzdem nicht aus wie ein Verlierer.
Er sei «richtig, richtig stolz» auf seine Mannschaft, sagte Markus Babbel nach dem bitteren Ausscheiden im Penaltyschiessen gegen den FC Sion. Zum zweiten Mal in Folge scheiterte der FC Luzern in den Cup-Halbfinals. Doch nach den gellenden Pfiffen vom letzten Jahr nach der Niederlage im Heimspiel gegen Lugano, gab es im Wallis Applaus vom eigenen Anhang und lobenden Worte vom Trainer. «Die Jungs haben ein sensationell gutes Spiel abgeliefert.»
Drei Tage nach dem pitoyablen Auftritt gegen den FC Lugano in der Super League (0:2) war der FC Luzern im Stade de Tourbillon tatsächlich wie verwandelt. Er spielte aggressiv und taktisch diszipliniert. «Die Mannschaft hat genau das umgesetzt, was ich von ihr verlangt habe», war Babbel zufrieden. «Sion hatte ausser beim Lattenschuss keine einzige Torchance.»
Gefehlt hat letztlich nur «das letzte Quäntchen Glück im Penaltyschiessen» (Babbel) und mehr Kaltblütigkeit im Abschluss in den vorangegangenen 120 Minuten. «Wir hatten vier bis fünf richtig gute Chancen. Da hätten wir das Spiel entscheiden müssen», so Babbel. Der Deutsche hatte einen Erklärungsansatz, weshalb es im dritten Spiel in Folge nicht zu einem Tor gereicht hat. «Die Stürmer haben extrem viel nach hinten gearbeitet. Da kann dann dafür etwas die Konzentration vor dem gegnerischen Tor fehlen.»
Keine Vorwurf gab es von Seiten von Babbel an Markus Neumayr und Nicolas Haas, die mit ihren Fehlschüssen im Penaltyschiessen die Niederlage besiegelten. «Da ist die nervliche Belastung sehr gross und das Tor wird immer kleiner. Ich kenne dies aus meiner Karriere.»
Stolz war Babbel auf die Leistung seiner Mannschaft auch deshalb, weil viele junge Spieler in dieser wichtigen Partie sein Vertrauen nicht enttäuschten. Der 19-jährige Idriz Voca zum Beispiel, der noch nie in der Super League gespielt hat, und in Sitten einen Penalty verwertete. Oder der 20-jährige Verteidiger Stefan Knezevic, der in der Dreierabwehr ohne Fehl und Tadel blieb. «Wir ernten langsam die Früchte. Es ist toll, wie die Jungen sich aufdrängen und bereit sind, sich auch in solchen Schlachten zu zeigen. Was die heute gezeigt haben, ist sensationell.»
In die gleiche Kerbe schlug Mittelfeldspieler Hekuran Kryeziu, 24 Jahre alt erst, aber schon mit über 100 Spielen in der Super League. «Wir wissen, dass wir eine sehr gute Nachwuchsabteilung haben. Dass wir mit dieser jungen Mannschaft nach der Niederlage gegen Lugano wieder aufgestanden sind und in Sitten eine Top-Leistung abgerufen haben, stimmt mich sehr positiv.»