Was tun mit den Kindern im Sommer? Eine Übersicht gegen die Langeweile

Dem schlechten Wetter zum Trotz, haben die Basler Sommerferien begonnen. Die Gefahr, dass den Kindern dabei langweilig wird, ist gering. Eine Vielzahl an tollen Angeboten lockt die Kinder und entlastet die Eltern. Eine Übersicht.

Die Kinder vom «Spielfeld» im Gundeldinger Feld, als die Stadt Basel von Unicef offiziell für «kinderfreundlich» erklärt wurde. Ob dieses Gütesiegel tatsächlich zählt, zeigt sich unter anderem in den Sommerferien. (Bild: Nils Fisch)

Dem schlechten Wetter zum Trotz, haben die Basler Sommerferien begonnen. Die Gefahr, dass den Kindern dabei langweilig wird, ist gering. Eine Vielzahl an tollen Angeboten lockt die Kinder und entlastet die Eltern. Eine Übersicht.

Die Sommerferien haben begonnen. Für viele Eltern bedeutet dies jedoch alles andere als Freizeit: Während die wenigsten sich sechs Wochen bei der Arbeit frei nehmen können, sind die Kinder plötzlich jeden Tag zuhause und verlangen nach Betreuung, Unterhaltung und Nahrung. Für viele stellt sich unweigerlich die Frage: Wohin mit den Kindern? Doch unterschiedliche Ferienangebote schaffen Abhilfe. Wir stellen einige Aktivitäten und Kinderprogramme in der Region Basel vor.

Die Kinder-Ferien-Stadt

Die Kinder-Ferien-Stadt des Vereins Robi-Spiel-Aktionen hat gestartet. Während den Basler Schulferien werden unterschiedliche Parks der Stadt in Erlebniswelten für Kinder verwandelt. Die Kinder sind dort nicht betreut, können aber am Nachmittag an unterschiedlichen Angeboten ohne Voranmeldung kostenlos teilhaben. So dürfen sich die Kleinen als Pizzabäcker erproben oder können im Rahmen eines spielerischen Recyclingprojekts mehr über die Stadtreinigung erfahren.

Es gibt auch eine Vielzahl an Spielen, bei denen die Kinder sich austoben können, etwa Wasserspiele, Trampolins und einen Zirkuswagen. Die Angebote sind für Kinder von 3 bis 14 Jahren geeignet. Während der Teilnahme können die Eltern beim Kaffiklatsch zu familienfreundlichen Preisen einkehren. Die etwas älteren Kinder aus dem Quartier können auch problemlos alleine kommen.

600 Kinder im vergangenen Jahr

Micha Stucky von den Robi-Spiel-Aktionen betont, dass das Angebot enormen Zuspruch geniesse: «Letzte Sommerferien sowie im Frühling hatten wir bis zu 600 Kinder pro Tag», sagt er stolz, relativiert aber sogleich: «Die Nutzung des Angebots ist extrem wetterabhängig.» Von daher dürfte die erste Ferienwoche dieses Jahr kein Knaller werden – obwohl am Montag trotz trüben Wetters zirka 150 Kinder die Ferienstadt besuchten, «sehr erfreulich», wie Stucky findet.

In den ersten beiden Ferienwochen findet die Ferienstadt im Letzipark im Dalbenloch statt, danach zieht sie für die dritte bis fünfte Ferienwoche in den Kannenfeldpark.
In der sechsten und letzten Ferienwoche ist sie dann auf der Wettsteinanlage in Riehen.

Archäologie-Workshops für Kinder

Dass die Sommerferien nicht zwingend eine lernfreie Zeit sein müssen, beweist das Ferienangebot der Archäologischen Bodenforschung Basel. Diese und nächste Woche finden eintägige Archäologie-Workshops statt. Dabei sollen die Kinder auf spielerische Weise ein positives Interesse für die Geschichte dieser Region aufbauen.

Ein Workshop-Tag ist zweigeteilt. Am Vormittag buddeln die Kinder in einer künstlichen Grabungssituation, auf dem Münsterhügel wurden zu diesem Zweck grosse Kästen mit Sand und Erde gefüllt. Die entdeckten Fundobjekte können die Kinder anschliessend mit Hilfe von Archäologinnen und Archäologen bestimmen und dokumentieren.

Am Nachmittag geht es dann ins Antikenmuseum Basel. Dort beschäftigen sich die Kinder damit, was mit einem Objekt geschieht, wenn ein Archäologe es gefunden hat, und was alles gemacht werden muss, bis ein archäologischer Fund seinen Weg ins Museumsarchiv oder in eine Ausstellung findet. Andrea Hagendorn vom Präsidialdepartement Basel sagt: «Jedes Kind verfügt über diese Entdeckungsfreude. Dort holen wir die Kinder ab.» Durch die historischen Gegenstände und Mauerreste, welche sie entdecken, interessieren die Kinder sich auch dafür, wie die Menschen früher mit diesen Gegenständen gelebt haben.

Hagendorn vertritt die Meinung, dass das Interesse für Geschichte und Kultur auch ausserhalb des Unterrichts spielerisch angeregt werden sollte: «So können die Hemmschwellen für Museumsbesuche vermindert- und auch ein breiter gefächertes Interesse für Geschichte und Kultur geweckt werden. Die Sommerferien sollten deshalb eine Chance sein, sich spielerisch zu bilden.»

Die Archäologie-Workshops für Kinder sind noch bis am 18. Juli, jeweils von 9 bis 6 Uhr. Anmelden kann man sich auf der Website der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt.

Tagesferien

Während allen sechs Ferienwochen gibt es die Möglichkeit, die Kinder für jeweils fünf Tage in einem der zahlreichen Tagesferienangebote unterzubringen. Die Kinder schlafen zwar zuhause, können aber von morgens bis abends an einer der unterschiedlichen Themenwochen teilnehmen.

Thematisch stehen mal Indianer oder Hexen im Fokus, manchmal aber auch Fussball oder moderne Graffiti-Styles. Die Themenwochen werden allesamt von privaten Anbietern organisiert, zum Beispiel vom Verein Robi-Spiel-Aktionen. Andere Anbieter sind etwa das Jugendzentrum E9 oder die Spielgruppen und Tagesstrukturen Fantasia.

Der Kanton beteiligt sich an den Kosten und die Angebote sind somit für Kinder, die in Basel-Stadt wohnhaft sind, sehr preiswert. Fünf Tage kosten zwischen 72 und 180 Franken, wer weniger verdient, bezahlt weniger.

Kinder von ausserhalb bezahlen den vollen Betrag, also zwischen 300 und 360 Franken. Wer sich allerdings nun spontan für die Tagesferien begeistert hat, dürfte für dieses Jahr Pech haben. Denn das Angebot ist sehr beliebt und zu einem grossen Teil bereits ausgebucht. Bei den Robi-Spiel-Aktionen etwa sind nur noch in der fünften Ferienwoche wenige Plätze frei, das gleiche gilt für das E9. Doch Kurzentschlossene informieren sich am besten bei den Anbietern direkt – und haben ja vielleicht noch Glück.

Eine Übersicht über die unterschiedlichen Angebote, die jeweiligen Anbieter und die Kontaktdaten bietet der Ferienkalender des Kinderbüros.

Profawo-Feriencamp

Ein ähnliches Angebot wie die Tagesferien hat auch der Verein Profawo (ehemals Childcare Services), ein privater Anbieter von Kindertagesstätten und weiteren Betreuungsangeboten. Um die Kinder-Tagesstätten zu besuchen, muss man Mitglied im Verein sein, dies sind vor allem Firmen.

Die Tagesferien stehen jedoch allen Kindern offen. Dort hat es in unterschiedlichen Wochen und Altersgruppen noch einige freie Plätze. Allerdings ist das Angebot, da privat, einiges teurer: Die Woche kostet dort 400 Franken.

Der Ferienpass

Der Ferienpass sorgt für vielfältige Unterhaltungsmöglichkeiten in der Region. Die meisten Angebote sind nach Erwerb des Ferienpasses uneingeschränkt und kostenfrei zugänglich. Zu den Grundangeboten zählen etwa Gratis-Eintritte ins Gartenbad und ins historische Museum Basel, auch der oben erwähnte Archäologie-Workshop ist inbegriffen.

Dann gibt es noch Kreativangebote, welche nicht regelmässig sondern an einzelnen Tagen stattfinden und für die man sich frühzeitig anmelden muss. Das können ganz unterschiedliche Veranstaltungen sein, etwa Brot backen, Theater spielen im Märchenwald, oder ein Akrobatik Workshop. Manche besonders aufwändige Angebote sind mit Zusatzkosten verbunden.

Der Basler Ferienpass kann bei der BVB-Verkaufsstelle am Barfüsserplatz, in der Freizeithalle Dreirosen, sowie in der Gundelitor-Apotheke erworben werden. Für Kinder aus den beiden Basel kostet er 30 Franken, Kinder aus anderen Kantonen müssen 50 Franken bezahlen.

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