Die US-Regierung hat den selbst ernannten „härtesten Sheriff der USA“ wegen rassistischer Diskriminierung verklagt. Sheriff Joseph „Joe“ Arpaio aus Arizona verletze systematisch verfassungsmässige Rechte von Latinos, erklärte das Justizministerium am Donnerstag (Ortszeit).
Seine Polizisten würden „häufig Latinos auf Grundlage von Rasse, Hautfarbe oder nationaler Herkunft anhalten und inhaftieren“, hiess es weiter. US-Medien sprechen von einem Showdown zwischen dem Sheriff, der seit Jahren Negativ-Schlagzeilen in den ganzen USA macht, und der Regierung in Washington.
„Wer wie ein Latino aussieht, wird zum leichten Opfer“, klagte ein hoher Beamter aus dem Ministerium und sprach von Machtmissbrauch. Latinos würden von Polizisten auf Geheiss ihres berüchtigten Vorgesetzten sehr viel häufiger als andere Autofahrer gestoppt. Ohne Begründung gingen Polizisten gegen Einwanderer aus Lateinamerika vor.
Arpaio wird zudem vorgeworfen, unter seiner Verantwortung würden Latinos in Gefängnissen diskriminiert, die nur schlecht oder gar kein Englisch sprechen. So würden deren Beschwerden und Klagen nicht beachtet, wenn sie nicht auf Englisch vorgetragen würden.
Arpaio hatte bereits vor Jahren eine Welle der Empörung ausgelöst, weil er etwa in der sengenden Hitze Arizonas Häftlinge in Zelten unterbringen lässt. Weitere Schikane des Polizisten: Er lässt an Gefangene rosa Unterwäsche verteilen, was viele Häftlinge als „unmännlich“ und als Erniedrigung empfinden.
Arpaio macht geltend, seine harten Massnahmen seien ein Mittel, um gegen illegale Einwanderer aus Mexiko und anderen lateinamerikanischen Ländern vorzugehen. Nachgeben will er nicht.