Die US-Regierung hat angekündigt, der Polizeigewalt in der Kleinstadt Ferguson entschlossen entgegenzutreten. Er werde alles in seiner Kraft stehende tun, um die Situation vor Ort zu verändern, sagte Justizminister Eric Holder am Freitag in Washington.
Notfalls müsse die Polizeibehörde der Stadt im Bundesstaat Missouri komplett umgebaut werden. «Wenn das nötig ist, sind wir bereit, das zu tun.» Er sei «schockiert» über den offiziellen Bericht seines Hauses über die Praktiken der Polizei von Ferguson, sagte Holder.
Der Untersuchungsbericht hatte der dortigen Polizei Rassismus und routinemässige Schikanierung der mehrheitlich schwarzen Bevölkerung vorgeworfen. Dem Bericht zufolge lag der Anteil Schwarzer an allen Festnahmen zwischen 2012 und 2014 bei mehr als 90 Prozent, obwohl sie nur zwei Drittel der Bevölkerung von Ferguson ausmachten.
Kritik gab es auch von höchster Stelle: US-Präsident Barack Obama sagte am Freitag, in der Kleinstadt im Bundesstaat Missouri sei es zu gewaltsamen und beleidigenden Aktionen gegen Afroamerikaner gekommen. Zudem sollen vornehmlich gegen afroamerikanische Bürger regelmässig Bussgelder verhängt worden sein, um die Gemeindeeinnahmen zu erhöhen.
Justizminister Holder kündigte an, die US-Regierung werde dafür sorgen, dass die Geschehnisse in Ferguson aufgeklärt würden und dass ähnliches in anderen Landesteilen nicht passiere.
In der Vorstadt von St. Louis hatte im August vergangenen Jahres der weisse Polizist Darren Wilson den unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown durch mehrere Kugeln getötet. Eine sogenannte Grand Jury aus überwiegend weissen Laienrichtern kam aber im November zu dem Schluss, dass sich der Polizist nichts zuschulden kommen liess. Das Urteil führte in Ferguson und zahlreichen anderen Städten zu teils gewaltsamen Protesten.