Die mit Schwierigkeiten kämpfende Schweizer Tourismusindustrie setzt diesen Sommer auf das Thema „Wasser“. Mit Hochglanzbildern von Seen, Flüssen und Kursschiffen will Schweiz Tourismus das Reiseland anpreisen.
Der Druck ist gross: Die Frankenstärke hält Besucher aus den Nachbarländern fern, während die verbreitete Unlust zum Konsum auch viele Schweizer vom Reisen im eigenen Land abhält. „Die Lage bleibt für den Schweizer Tourismus angespannt“, sagte Schweiz-Tourismus-Direktor Jürg Schmid am Dienstag vor den Medien in Zürich.
Die Hotellerie dürfte im Sommer mit 1,4 Prozent weniger Übernachtungen zurechtkommen müssen, sagte Schmid. Der Rückgang bei inländischen Gästen werde voraussichtlich 0,5 Prozent betragen, bei den ausländischen Touristen 2,1 Prozent.
Mit dem Thema „Wasserland Schweiz“ soll die Attraktivität der Schweiz nun beworben werden. „Wenn Sie an die Schweiz denken, denken Sie an vieles, aber nicht zuerst ans Wasser“, sagte Schmid. Dabei sei Wasser in der Schweiz ein sehr wichtiges Gut. Die nationale Tourismusorganisation will nun die Schönheiten von Seen, Flüssen, Bergbächen und Gletschern ins Zentrum rücken.
Auch die Städte sollen dabei nicht zu kurz kommen: Alle grossen Schweizer Städte lägen schliesslich an einem See oder einem Wasserlauf, sagte Schmid. Schweiz Tourismus zeigt in den Werbespots auch Brunnenanlagen prominent. Schweiz Tourismus wendet für die Sommerkampagne 48,5 Mio. Fr. auf.
Schwimmender Botschafter
Ein schwimmender Botschafter für die Schweiz ist dabei der Bündner Schwimmer Ernst Bromeis, der im Mai den Rhein von der Quelle in den Alpen bis zur Mündung in die Nordsee hinabschwimmen wird. Schweiz Tourismus will das Vorhaben als Medienevent begleiten.
Bromeis werde an verschiedenen Stationen Werbung für das Wasserland Schweiz machen, sagte die Schweiz-Tourismus-Medienverantwortliche, Daniela Bär. Ein Geheimnis sei noch, wie Bromeis über den Rheinfall bei Neuhausen SH kommen wolle.