Ein spektakuläres Naturschauspiel ist am Samstagmorgen kurz vor 10 Uhr über dem Zürichsee zu sehen gewesen: Am Oberen Zürichsee bildete sich eine Wasserhose. Sie sah aus wie ein Tornado, wie SRF Meteo mitteilte.
Von einer tiefliegenden Wolke hing ein Schlauch wie ein Rüssel bis auf den See hinunter, beschrieb SRF Meteo das Wetterphänomen. Im Gegensatz zu einem Tornado seien die Windgeschwindigkeiten bei Wasserhosen aber viel kleiner. Zum Zeitpunkt der Wasserhose seien an den Messstationen rund um den Zürichsee Windspitzen zwischen 10 und 25 Kilometer pro Stunde gemessen worden.
Voraussetzung dafür, dass sich eine Wasserhose bildet, ist, dass kalte oder zumindest kühle und sehr labil geschichtete Luft über einen warmen oder relativ warmen See strömt. Über dem See wird die kalte Luft erwärmt und fängt an aufzusteigen. Je nach Windverhältnissen fängt diese aufsteigende Luft an sich um die eigene Achse zu drehen. Dabei zieht sich der Wirbel immer enger zusammen und wird auch immer schneller.
Die Wassertemperatur an der Oberfläche des Zürichsees betrug laut SRF Meteo am Samstagmorgen rund 22 Grad. Dagegen seien an den Wetterstationen am Ufer nur Lufttemperaturen um 13 Grad gemessen worden und auf dem rund 450 Meter über dem Seespiegel gelegenen Üetliberg sogar nur 8,5 Grad.
In dieser Form kommen Wasserhosen in der Schweiz nur selten vor, wie SRF Meteo weiter schreibt. Generell seien sie am häufigsten im Spätsommer zu sehen, wenn die Seeoberfläche noch warm sei und kühlere Herbstluft über die Seen zögen.
In der Schweiz ist der Neuenburgersee am besten für Windhosen prädestiniert. Unvergessen ist laut den Fernsehmeteorologen auch die Wasserhose vom 21. Juli 2012 am Zürichsee: Damals habe sich mitten im Hochsommer am unteren Zürichsee an einem Samstagnachmittag eine Wasserhose gebildet.