Im Kanton Basel-Landschaft ist der Wasserverbrauch 2015 entgegen dem langjährigen Trend wieder angestiegen. Gründe dafür sind der heisse Sommer und die trockene zweite Jahreshälfte.
Der Wasserbedarf stieg gegenüber dem Vorjahr um fast fünf Prozent, von 26,1 auf 27,4 Millionen Kubikmeter, wie die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion BUD am Freitag mitteilte. Verantwortlich dafür seien insbesondere Gartenbewässerungen, Schwimmbad-Nachfüllungen und ein häufigeres Duschen gewesen.
Pro Kopf wurden im Baselbiet 263 Liter Wasser pro Tag verbraucht. 59 Prozent davon entfielen gemäss BUD auf den Bereich Haushalt und Kleingewerbe. 20 Prozent wurden in Industrie und Gewerbe verbraucht, 7 Prozent zu öffentlichen Zwecken, in Brunnen oder Badeanstalten. 1 Prozent verbrauchten die Wasserversorger selber. Bei den übrigen 13 Prozent handle es sich um Netzverluste und Messdifferenzen.
Im vergangenen Sommer war im Baselbiet aufgrund der Trockenheit ein Wasserentnahmeverbot aus Oberflächengewässern verhängt worden. Mehrere Gemeinden hatten zudem zu sparsamem Umgang mit Trinkwasser aufgerufen, respektive Wassersparmassnahmen ergriffen.
Ein Wasserentnahmeverbot hatte es im Kanton Basel-Landschaft bereits im Hitzesommer 2003 gegeben. Wie die kantonale Wasserstatistik zeigt, stieg auch damals der jährliche Wasserverbrauch entgegen dem langjährigen Trend.
Klimawandel führt zu Anstieg
Insgesamt hat der Wasserbedarf in den vergangenen 40 Jahren jedoch kontinuierlich abgenommen, wie es weiter heisst. Ursache seien etwa der Einbau von Wasser-sparenden Armaturen, die Reduktion von Leitungsverlusten, der Wandel in der Industrieproduktion sowie der bewusstere Umgang der Bevölkerung mit Trinkwasser.
In naher Zukunft rechnet der Kanton gemäss Mitteilung mit einem relativ konstanten jährlichen Wasserverbrauch. Langfristig werde der Klimawandel mit häufigeren und längeren Hitzeperioden jedoch wieder für einen höheren Verbrauch sorgen.
Für die Trinkwassergewinnung wird im Baselbiet zu 85 Prozent Grundwasser aus Schotterablagerungen der Flusstäler genutzt. Die restlichen 15 Prozent stammen aus über 150 Quellfassungen.
Unabhängig von der öffentlichen Versorgung wird zudem von Privaten Grundwasser gefördert, wie es weiter heisst. Dieses werde vorwiegend als Brauch- und Kühlwasser für die Industrie eingesetzt sowie zu energetischen Zwecken genutzt. Es stamme in der Regel aus Grundwasservorkommen, die für Trinkwasserzwecke nicht geeignet sind.