Wasserversorgung im Nahen Osten laut IKRK äusserst prekär

Die Konflikte in Syrien und im Irak haben die ohnehin gravierenden Wasserprobleme im Nahen Osten massiv verschärft. «Die Wasserversorgungssysteme in der Region sind praktisch am Limit», sagte IKRK-Präsident Peter Maurer.

IKRK-Präsident Peter Maurer (Archiv) (Bild: sda)

Die Konflikte in Syrien und im Irak haben die ohnehin gravierenden Wasserprobleme im Nahen Osten massiv verschärft. «Die Wasserversorgungssysteme in der Region sind praktisch am Limit», sagte IKRK-Präsident Peter Maurer.

Die Infrastruktur sei auch durch gezielte Angriffe der Kriegsparteien schwer beschädigt. Allein in Syrien gingen schätzungsweise 60 Prozent des geförderten Wassers wegen defekter Leitungen verloren, erklärte der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz am Mittwoch in Genf.

Die aus ihrer Heimat vertriebenen Millionen an Bürgerkriegsflüchtlingen würden das Problem noch einmal erheblich vergrössern. «Wenn nicht bald etwas passiert, droht ein Zusammenbruch (des Wassersystems)», sagte der Schweizer bei der Vorstellung eines Berichts weiter.

Schon ohne die verheerenden Einflüsse von Krieg und jüngsten Dürren hätten viele Staaten damit zu kämpfen, ihre wachsende Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. In vielen Fällen werde Ab- und Brauchwasser völlig ungenügend entsorgt und so zur Gesundheitsgefahr für die ohnehin gesundheitlich geschwächte Bevölkerung.

Bisher habe vor allem der Einsatz des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes Schlimmeres verhindert. Dank Notreparaturen von Leitungen und anderer Infrastruktur seien 9,5 Millionen Menschen mit Wasser versorgt worden, hiess es. 600’000 Menschen hätten Wasser durch Tanklastwagen oder in Flaschen bekommen.

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