Dem Aufkommen und der frühen Entwicklung der Uhrmacherei in der Schweiz widmet das Historische Museum Basel (HMB) ab Freitag eine Sonderausstellung. Im Zentrum von «WATCH THIS!» stehen 65 Genfer Uhren.
Die Uhren aus Genf waren die ersten Kleinuhren, die auf heutigem Schweizer Gebiet produziert wurden, wie es in einer Mitteilung heisst. Sie stammen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, sind klein, edel und bunt, faszinieren durch ihre Formenvielfalt und wurden mittels qualitätsvollen Emailarbeiten geschaffen.
Mit der Einführung der Turmuhren war die Uhrmacherei auf heutigem Schweizer Boden seit dem 14. Jahrhundert weitverbreitet. Die Entwicklung von tragbaren Uhren wurde jedoch von politischen Ereignissen in Frankreich begünstigt. Die Handwerkereliten, die wegen ihrer protestantischen Gesinnung verfolgt wurden, flohen in das damals unabhängige Genf.
Die Ausstellung thematisiert diese geografischen, politischen und religiösen Rahmenbedingungen in Europa, die Genf in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zur Blüte der Uhrmacherei gemacht hatten. Zudem zeigt sie teils mit Multimedia-Stationen die spätere Entwicklung der Genfer und Schweizer Uhrenindustrie.
Basel verfügt gemäss HMB neben La Chaux-de-Fonds, Genf und Winterthur über eine der bedeutendsten Uhrensammlungen der Schweiz. Diese habe ihren Ursprung im 20. Jahrhundert in der Leidenschaft von Basler Uhrensammlerinnen und -sammlern. Später sind die Uhren dem HMB anvertraut worden, das sie im Museum für Wohnkultur zeigt.
Führungen auf Chinesisch
Mit der Sonderausstellung «WATCH THIS!» wolle das HMB die Genfer Uhren an einem neuen Ort und in frischem Kontext zeigen, heisst es in der Mitteilung weiter. Damit soll auch die Dauerausstellung aufgewertet werden.
Neben Veranstaltungen für Schulklassen, einem Familiensonntag und Vorträgen von Uhrenexperten finden in der Sonderausstellung auch Rundgänge auf Chinesisch statt. Die Ausstellung «WATCH THIS!» wird bis am 28. August gezeigt.
www.hmb.ch