Zum zweiten Mal hat sich Stan Wawrinka für die ATP-Finals der besten acht Spieler in London qualifiziert. Der Waadtländer steigt trotz zuletzt schwacher Resultate zuversichtlich in das Saisonfinale.
Für Stan Wawrinka ist es keine Selbstverständlichkeit, dass er erneut zum erlauchten Kreis der acht besten Spieler auf der ATP-Tour zählt. «Jeder Spieler träumt davon, hier zu spielen. Dass ich das zweite Mal in Folge hier teilnehmen darf, ist unglaublich», sagte der 29-jährige Lausanner vor seinem ersten Auftritt heute Montagnachmittag in der O2-Arena gegen Tomas Berdych (ATP 7). Während er im vergangenen Jahr bis zum letzten Turnier in Paris-Bercy um die Qualifikation hatte kämpfen müssen, deutete dank der Erfolge in der ersten Jahreshälfte 2014 schon früh vieles darauf hin, dass Wawrinka auch heuer erneut in London antreten darf.
Nach den hervorragenden ersten sechs Monaten mit den Siegen in Chennai, am Australian Open und in Monte Carlo sowie der Viertelfinal-Qualifikation in Wimbledon ging es für den 29-jährigen Lausanner in den letzten Wochen sportlich bergab. Wawrinka hat schwierige Monate hinter sich. Seit dem Viertelfinal-Einzug am US Open in New York und dem Sieg im Davis-Cup-Halbfinal in Genf gegen Italien hat der Romand auf der Tour nur noch eine von fünf Partien gewonnen.
Zumindest gegen aussen scheint das Selbstvertrauen Wawrinkas trotz der Durststrecke nicht allzu sehr gelitten zu haben, die Weltnummer 4 steigt zuversichtlich in die ATP Finals. «Ich fühle mich sehr, sehr gut. Mein Spielniveau ist dort, wo ich es haben will, im Training lief alles perfekt. Je muss ich nur noch Partien gewinnen», sagte Wawrinka. Konkrete Ziele für die Woche in London hat er sich keine gesetzt. Er könne mit drei Niederlagen ausscheiden und dabei sehr gut gespielt haben. «Aber wenn ich gut starte, ist alles möglich. Ich bin fähig, hier alle zu schlagen. Dies ist wichtig zu wissen.»
In London trifft Wawrinka in der Gruppe A neben Berdych auf den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic, gegen den er bei seinem Debüt vor einem Jahr in den Halbfinals gescheitert war, und US-Open-Sieger Marin Cilic. Gegen Titelverteidiger Djokovic weist Wawrinka zwar eine 3:15-Bilanz auf, das letzte Duell in den Viertelfinals am Australian Open gewann aber Wawrinka. Gegen Cilic führt der Schweizer mit 7:2 Siegen.
Auch mit Berdych verbindet Wawrinka gute Erinnerungen. Die letzten vier Begegnungen mit der Weltnummer 7 entschied Wawrinka alle für sich. Letztmals trafen die beiden in Melbourne im Halbfinal, den Wawrinka auf dem Weg zu seinem ersten Grand-Slam-Triumph in vier Sätzen für sich entschied, aufeinander. «Mit meinem Spiel kann ich ihm weh tun. Aber er hat die letzten Wochen sehr gut gespielt und viel Selbstvertrauen getankt», so Wawrinka vor seinem 15. Duell mit Berdych, der zum fünften Mal in Folge an den Finals teilnimmt. «Hier in London beginnt aber alles wieder bei null.»