Stan Wawrinka verliert beim Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy nach einem Freilos gleich in der 2. Runde 6:3, 6:7 (6:8), 6:7 (1:7) gegen den Deutschen Jan-Lennard Struff.
Wawrinka musste am Mittwochabend lange auf sein erstes Duell mit der Nummer 91 warten – und das Ende war äusserst bitter. Er vergab im zweiten Satz einen Matchball, holte im dritten einen 3:5-Rückstand auf, verlor aber beide Tiebreaks.
Dabei hatte er sich zu später Stunde zu Beginn hellwach gezeigt. Gleich bei erster Gelegenheit nahm er dem 26-Jährigen aus der Bier-Hochburg Warstein den Aufschlag ab und ging 3:0 in Führung. Selber wehrte er im ersten Satz alle neun Breakbälle ab.
Im zweiten Durchgang erzwang der stark aufschlagende Struff ein Tiebreak, in dem Wawrinka beim Stand von 6:5 einen Matchball nicht nutzen konnte. Es war dann vielmehr der Deutsche, der sich den Satzausgleich sicherte.
Auch im dritten Durchgang tat sich Wawrinka mit dem Service von Struff äusserst schwer. Zudem musste sich der Schweiz auch noch am Oberschenkel behandeln lassen. Als Struff dem Schweizer mit seinem 14. Breakball zum 4:3 erstmals in der Partie den Service abnahm, schien eine Vorentscheidung gefallen. Mit dem Rücken zur Wand befreite sich die Nummer 3 der Welt aber noch einmal aus seiner misslichen Lage. Diesmal geriet er im Tiebreak aber von Anfang an ins Hintertreffen. Um acht Minuten vor ein Uhr morgens nutzte der Aussenseiter gleich seinen ersten Matchball zum Sieg.
«Das war überhaupt kein gutes Spiel», sprach Wawrinka Klartext. «Es war schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte.» Er habe sich viel vorgenommen und sei enttäuscht, meinte der Vorjahres-Halbfinalist. Der 31-jährige Waadtländer konnte wie bereits in Basel nicht verbergen, dass er sich am Ende dieser Saison nicht mehr in einer Topverfassung befindet. An den Swiss Indoors vor einer Woche hatte er im Viertelfinal gegen Mischa Zverev, ebenfalls einen Qualifikanten aus Deutschland, verloren.