Wawrinka setzt sich in Fünfsatzkrimi gegen Djokovic durch

Stanislas Wawrinka schafft am Australian Open Herausragendes! Der Romand wirft in den Viertelfinals den Titelverteidiger Novak Djokovic mit 2:6, 6:4, 6:2, 3:6, 9:7 aus dem Turnier.

Wawrinka duellierte sich mit Djokovic wieder über fünf Sätze (Bild: Si)

Stanislas Wawrinka schafft am Australian Open Herausragendes! Der Romand wirft in den Viertelfinals den Titelverteidiger Novak Djokovic mit 2:6, 6:4, 6:2, 3:6, 9:7 aus dem Turnier.

Vor einem Jahr hatte Wawrinka beim Handschlag am Netz Tränen in den Augen, als er nach einem epischen Kampf dem Serben in den Achtelfinals in Melbourne nach 5:02 Stunden mit 10:12 im fünften Satz unterlegen war. Zwölf Monate und eine weitere Fünfsatzniederlage im Halbfinal am US Open später jubelte der Schweizer nach dem erneuten Duell mit dem Weltranglistenzweiten in der Rod-Laver-Arena.

Die Entscheidung fiel im letzten Game des hochstehenden fünften Satzes, als Djokovic, der zuvor lange Zeit bei eigenem Aufschlag keine Probleme bekundet hatte, trotz einer 30:15-Führung sein Aufschlagspiel verlor. Zwei einfache Fehler des Serben beendeten das Spiel. Zuerst setzte Djokovic nach einem viel zu kurz geratenen Return Wawrinkas einen einfachen Ball knapp neben die Linie, beim Matchball klappte der Versuch, Serve-and-Volley zu spielen, nicht wunschgemäss; der Volley Djokovics segelte ins Out. Nach exakt vier Stunden jubelte Wawrinka über seinen zweiten Halbfinaleinzug an einem Grand-Slam-Turnier in Folge.

Nach einer guten halben Stunde der Partie hatte nichts darauf hingedeutet, dass Wawrinka am Ende als Sieger aus dem 18. Duell der beiden herausgehen könnte. Im ersten Satz war er klar der schwächere Spieler. Sein Aufschlag funktionierte nicht wie gewünscht, zudem gewann er die langen Grundlinienduelle kaum. Insgesamt 16 einfache Fehler standen am Ende des ersten Durchgangs für den Schweizer zu Buche.

Doch Wawrinka erholte sich von seinem schwachen Start, obwohl er zu Beginn des zweiten Satzes gleich drei Breakbälle nicht zu nutzen vermochte. Da er nun aber wesentlich besser servierte und ihm weniger und Djokovic mehr Fehler unterliefen, fand er den Weg zurück in die Partie. Im zweiten und dritten Satz dominierte er phasenweise sogar das Geschehen in der Rod-Laver-Arena. Ende des vierten Satzes kassierte er das Break, nachdem er 40:0 geführt hatte und kurze Zeit später zwei Bälle zum Rebreak nicht nutzen konnte.

Wawrinka qualifizierte sich dank dem Sieg gegen Djokovic zum ersten Mal im Melbourne Park für die Runde der letzten vier, wo er am Donnerstag auf Tomas Berdych (ATP 7) trifft. Der Tscheche siegte gegen David Ferrer 6:1, 6:4, 2:6, 6:4 und qualifizierte sich im elften Anlauf in Melbourne ebenfalls erstmals für die Halbfinals. Berdych ist der 23. Spieler in der Open Era, der an allen vier Grand-Slam-Turnieren mindestens einmal die Halbfinals erreicht hat. Gegen Berdych weist Wawrinka eine positive Bilanz auf (8:5), die letzten drei Begegnungen gewann der Waadtländer, zuletzt am US Open in New York und an den ATP-Finals in London.

Für Djokovic endete eine unglaubliche Serie von 25 Siegen in Folge im Melbourne Park. Der Serbe hatte die letzten drei Austragungen des Turniers gewonnen, nachdem er bereits 2008 das erste Mal am Australian Open triumphiert hatte. Für Djokovic endete auch die Serie von 28 Siegen in Serie auf der Tour, die er nach dem verlorenen US-Open-Final gegen Rafael Nadal gestartet hatte. Erstmals seit dem French Open 2010 qualifizierte sich der Serbe an einem Grand-Slam-Turnier nicht für die Halbfinals.

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