Am Montag beginnen in der Basler St. Jakobshalle die Swiss Indoors 2016. Stan Wawrinka eröffnet seine Teilnahme am Dienstag mit der Partie gegen den Basler Marco Chiudinelli. In den letzten vier Jahren ist der dreifache Grand-Slam-Sieger immer in der ersten Runde ausgeschieden.
In den letzten vier Jahren ist Wawrinka in Basel in der 1. Runde gescheitert und spielte dabei oft enttäuschend. Dabei reiste er schon in den letzten beiden Saisons als Grand-Slam-Sieger an, 2014 als Australian-Open-Champion, 2015 als French-Open-Sieger. Doch in Basel wollte es zuletzt nicht mehr klappen mit den guten Resultaten. «Es kann nur besser kommen», meinte der Waadtländer vor seinen 13. Swiss Indoors lächelnd.
Entspannt beantwortete Wawrinka am späteren Sonntagvormittag die Fragen der Medien. Nur zwischen den Zeilen lässt er durchblicken, dass die lange Saison schon ein wenig seinen Tribut fordert. Der Weg zum US-Open-Titel hat ihn physisch und mental noch mehr gefordert als seine Erfolge in Melbourne und Paris.
«Es war ein unglaubliches Jahr»
Aber Motivationsprobleme kennt der 31-Jährige keine. Schon kurz nach dem Triumph in New York stiess er in St. Petersburg bis in den Final vor. Nun bleiben noch drei Turniere bis zum Saisonende: Paris-Bercy, die ATP-Finals in London und eben die Swiss Indoors, wo er am Dienstag seine Erstrunden-Partie gegen Marco Chiudinelli spielt.
«Es ist eine gute Challenge», sagt Wawrinka zum bevorstehenden Duell mit seinem Davis-Cup-Kollegen. «Wir haben noch nie wettkampfmässig gegeneinander gespielt und nun die Premiere in Basel, bei ihm zuhause, wo er jedes Jahr gut spielt.»
Seit einer Weile haben die beiden Landsleute nicht mehr miteinander trainiert. Doch Geheimnisse spielerischer oder taktischer Natur haben die beiden keine voreinander. Schliesslich haben sie während gemeinsamen Davis-Cup-Partien viel Zeit miteinander verbracht und die Krönung mit dem Titel in Lille zusammen zelebriert.
Wawrinka: «Die Halle in Basel ist voll und sehr schön, die Unterstützung immer sehr gross.»
Bissig und entschlossen in das Turnier starten, ist für Wawrinka entscheidend, um den Erwartungen gerecht zu werden, die er als Topgesetzter und Schweizer Aushängeschild besonders in Abwesenheit von Roger Federer in Basel weckt. «Wenn ich auf der schnellen Unterlage zu zögerlich agiere, dann sinkt mein Spielniveau», erklärt er. Mit seiner momentanen Form ist er trotz des frühen Ausscheidens in Schanghai zufrieden, und er betont, wie sehr er sich auf die Rückkehr in die St. Jakobshalle freue: «Die Halle ist voll und sehr schön, die Unterstützung immer sehr gross.»
Dass ihn der Support der Fans in der Heimat nicht hemmt, hat er zuletzt beim Turnier in Genf bewiesen, wo er im Mai den Titel gewann. Aber auch in Basel war er vor seiner Durststrecke schon sehr erfolgreich. 2006 und 2011 scheiterte er erst im Halbfinal. Die aussergewöhnlichen vier Erstrunden-Niederlagen in Basel will er deshalb nicht auf den Erwartungsdruck zurückführen, der seine Auftritte in der Schweiz jeweils begleitet. Er sei schliesslich auch bei anderen Turnieren schon früh ausgeschieden.
Seine Saisonbilanz könnte auch ein weiteres frühes Out in Basel nicht trüben. Mit dem Grand-Slam-Turniersieg in New York und drei weiteren Titeln in Chennai, Dubai und Genf hat er sein Soll in dieser Saison mehr als erreicht. «Es war ein unglaubliches Jahr», kann er schon vor seinen letzten drei Turniereinsätzen resümieren.