Mit Ach und Krach qualifiziert sich Stan Wawrinka am Australian Open in Melbourne für die Viertelfinals. Der Titelhalter besiegt Guillermo Garcia-Lopez (ATP 37) mit 7:6 (7:2), 6:4, 4:6, 7:6 (10:8).
Stan Wawrinka zeigte in dem Spiel, das drei Stunden und zwei Minuten dauerte, zwei völlig unterschiedliche Gesichter. Zuerst spielte er bis Mitte des dritten Satzes hervorragend und seinen Gegner regelrecht an die Wand. Wawrinka führte nach 110 Minuten mit 7:6, 6:4, 4:2 und 30:15. Doch dann liess er nach. Die Fehlerquote stieg beträchtlich. Und Guillermo Garcia-Lopez, der ihn schon am letzten French Open in Roland-Garros eliminiert hatte, profitierte davon.
Der Spanier gewann im Schnellverfahren fünf Games hintereinander und erspielte sich in der Folge auch im vierten Satz leichte Vorteile. Er besass beim Stand von 4:3 die erste Breakmöglichkeit.
Stan Wawrinka kam am Ende weiter, weil er sich im ersten und im vierten Satz ins Tiebreak retten konnte und beide Kurzentscheidungen gewann. Im ersten Satz hatte der bald 30-jährige Lausanner sogar zweimal einen Break-Rückstand aufgeholt (2:3 und 4:5).
Das Tiebreak des vierten Satzes geriet zum dramatischen Höhepunkt der Partie, die zumindest in der Anfangsphase von vielen Fehlern geprägt gewesen war. In diesem zweiten Tiebreak führte Guillermo Garcia-Lopez mit 5:0 und 6:2 (!). Wawrinka gelang die Wende nur, weil er in Anbetracht des enormen Rückstandes alles auf eine Karte setzte und auch das nötige Glück hatte. Nach dem 0:5 traf Wawrinka mit Verzweiflungsschlägen zweimal hintereinander die Linie. Die fünf Satzbälle wehrte Wawrinka alle im grossen Stil ab. Schliesslich verwertete er seinen zweiten Matchball.
Mit Blick auf die Fortsetzung des Turniers am Mittwoch dürfte Wawrinka froh gewesen sein, dass er nicht auch noch einen fünften Satz bestreiten musste. Die Aufgabe in den Viertelfinals wird schwer genug. Er bekommt es mit dem Japaner Kei Nishikori zu tun, der den Spanier David Ferrer in etwas mehr als zwei Stunden 6:3, 6:3, 6:3 bezwang. Als Nummer 5 der Welt ist Nishikori «reif» für einen ersten Grand-Slam-Titel. Gegen den stärksten Spieler Asiens schied Wawrinka am letzten US Open in den Viertelfinals in fünf Sätzen aus.