Michael Schumacher fährt im Qualifying für den Grand Prix von Monaco Bestzeit, muss den besten Startplatz wegen einer Rückversetzung aber Mark Webber überlassen.
Es wäre die erste Pole-Position für Michael Schumacher seit fast sechs Jahren gewesen – und die 69. insgesamt. Letztmals hatte sich der Rekord-Weltmeister im Sommer 2006 für den Grand Prix von Frankreich in Magny-Cours den besten Startplatz gesichert. Über die Rückversetzung um fünf Positionen war sich Schumacher schon vorzeitig im Klaren gewesen. Die Strafe hatten die Kommissäre wegen eines selbstverschuldeten Unfalls im Grand Prix von Spanien mit Bruno Senna ausgesprochen.
Für das Team Sauber brachte das Abschlusstraining nicht das gewünschte Ergebnis. Kamui Kobayashi schied als Zwölftschnellster im zweiten Teil aus, wird nach der Rückversetzung von Pastor Maldonado im Williams aber von Platz 11 starten.
Für Sergio Perez ging das Qualifying schon während des ersten Versuchs zu Ende. Der Mexikaner schlug wegen eines Defekts an der Lenkung seitlich in den Leitplanken ein und beschädigte beide Radaufhängungen des Autos. Zur Bergung des Wracks wurde das Training für einige Minuten unterbrochen. Perez wird damit sein erstes Formel-1-Rennen im Fürstentum von ganz hinten in der Startaufstellung in Angriff nehmen müssen. Im vergangenen Jahr hatte er nach einem schlimmen Unfall im Qualifying auf die Teilnahme am Grand Prix in Monte Carlo und zwei Wochen später in Montreal verzichten müssen.
Perez war schon am Morgen im letzten freien Training in einen Zwischenfall verwickelt gewesen. Pastor Maldonado, der unerwartete Sieger des Grand Prix von Spanien, wurde nach einem selbst verschuldeten Techtelmechtel mit dem Sauber-Fahrer in der Startkolonne vorerst um zehn und später wegen eines Getriebewechsel fünf weitere Plätze nach hinten versetzt. Der Venezolaner startet deshalb aus der letzten Position.
Webber führt zum ersten Mal seit Juli 2011 und dem Grand Prix von Deutschland die Startkolonne an. In Monte Carlo war er schon einmal vor zwei Jahren aus der Pole-Position losgefahren – und hatte danach auch das Rennen für sich entschieden. Startplatz 1 in Monaco, wo das Überholen praktisch ein Ding der Unmöglichkeit ist, ist ohnehin so wertvoll wie nirgends. In den letzten acht Grands Prix in den Häuserschluchten des Kleinstaates wurde siebenmal der Beste des Qualifyings auch als Sieger abgewinkt.
Monte Carlo. Grand Prix von Monaco. Startaufstellung: 1 Mark Webber (Au), Red Bull-Renault, 1:14,381 (161,654 km/h). 2 Nico Rosberg (De), Mercedes, 0,067 Sekunden zurück. 3 Lewis Hamilton (Gb), McLaren-Mercedes, 0,202. 4 Romain Grosjean (Sz/Fr), Lotus-Renault, 0,258. 5 Fernando Alonso (Sp), Ferrari, 0,567. 6* Michael Schumacher (De), Mercedes, -0,080. 7 Felipe Massa (Br), Ferrari, 0,668. 8 Kimi Räikkönen (Fi), Lotus-Renault, 0,818. 9 Sebastian Vettel (De), Red Bull-Renault (ohne Zeit). – Nach dem zweiten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 10 Nico Hülkenberg (De), Force India-Mercedes. 11 Kamui Kobayashi (Jap), Sauber-Ferrari. 12 Jenson Button (Gb), McLaren-Mercedes. 13 Bruno Senna (Br), Williams-Renault. 14 Paul di Resta (Gb), Force India-Mercedes. 15 Daniel Ricciardo (Au), Toro Rosso-Ferrari. 16 Jean-Eric Vergne (Fr), Toro Rosso-Ferrari. – Nach dem ersten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 17 Heikki Kovalainen (Fi), Caterham-Renault. 18 Witali Petrow (Russ), Caterham-Renault. 19 Timo Glock (De), Marussia-Cosworth. 20 Pedro de la Rosa (Sp), HRT-Cosworth. 21 Charles Pic (Fr), Marussia-Cosworth. 22 Narain Karthikeyan (Ind), HRT-Cosworth. 23 Sergio Perez (Mex), Sauber-Ferrari. 24** Pastor Maldonado (Ven), Williams-Renault, 0,864.
* = Rückversetzung um 5 Plätze (Unfall mit Senna im Grand Prix von Spanien).
** = Rückversetzung um 15 Plätze (10 Plätze wegen Rencontre mit Perez im dritten freien Training, 5 Plätze wegen Getriebewechsels).