Weckruf an «Philae» blieb ohne Reaktion

Der jüngste Weckruf von Raumfahrtexperten an den Landeroboter «Philae» auf dem Kometen «Tschuri» verhallte im All. Die Chancen, dass sich der kleine Roboter nun noch einmal meldet, schwinden drastisch.

Die künstlerische Darstellung zeigt, wie sich Philae am 12. November 2014 von der Rosetta-Sonde löste, um auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko zu landen. (Archiv) (Bild: sda)

Der jüngste Weckruf von Raumfahrtexperten an den Landeroboter «Philae» auf dem Kometen «Tschuri» verhallte im All. Die Chancen, dass sich der kleine Roboter nun noch einmal meldet, schwinden drastisch.

Am Wochenende hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln ein Kommando zu «Philae» geschickt, das jedoch unbeantwortet blieb. «Es ist zu keiner Kontaktaufnahme gekommen», sagte «Philae»-Projektleiter des DLR, Stephan Ulamec am Montag.

Die Chancen dafür würden jetzt jeden Tag schlechter, weil sich «Tschuri» von der Sonne wegbewege. Seit September wartet das DLR vergeblich auf ein Zeichen von «Philae».

Die DLR-Experten hatten dem Lander das Kommando gegeben, sein kreiselartiges Drallrad in seinem Inneren in Bewegung zu setzen. Sie hofften, dass «Philae» daraufhin bestenfalls Staub von seinen Solarpaneelen abrüttelt und sich besser zur Sonne ausrichtet.

«Man sollte nicht zu enttäuscht sein. Wir wussten dass die Chancen gering waren. Aber wir wollten diese Chance nutzen, bevor man zu weit von der Sonne weg ist», sagte Ulamec.

Bis Ende Januar werde man auf Signale von «Philae» achten. «Aber dann muss man irgendwann auch mal realistisch sein, dass wir vermutlich nichts mehr von dem Lander hören werden», sagte der DLR-Projektleiter. Die Muttersonde des Landers, «Rosetta», hat es seit dem 9. Juli nicht mehr geschafft, eine Verbindung zu dem Roboter aufzubauen.

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