Der Verkauf der Bank Wegelin an die Raiffeisen-Gruppe ist knapp sechs Wochen nach Vertragsunterzeichnung auch optisch sichtbar. Am ehemaligen Wegelin-Hauptsitz am St. Galler Bohl prangt seit Montag der Schriftzug der neuen Privatbank Notenstein.
Der Name Notenstein stammt von einer Gesellschaft St. Galler Kaufleute, die Mitte des 15. Jahrhunderts gegründet wurde. Das ehemalige Gesellschaftshaus der Notensteiner ist Hauptsitz der neuen Bank.
Neben St. Gallen ist die Bank Notenstein an zwölf weiteren Standorten in der Schweiz vertreten und beschäftigt 700 Mitarbeitende. Die Privatbank konzentriert sich auf die Vermögensverwaltung für private und institutionelle Anleger.
Die Bank Notenstein umfasst das Nicht-US-Geschäft der Bank Wegelin, die im Januar angesichts drohender Klagen amerikanischer Behörden wegen vermuteter Beihilfe zu Steuerdelikten zerbrochen ist. Ein Monat nach der Übernahme hat die Raiffeisen-Gruppe zwei bis drei Prozent der Notenbank-Privatkunden verloren.
Notenstein-Hauptsitz im Wegelin-Viertel
Offen ist, ob alle Wegelin-Liegenschaften zu Notenstein übergehen. Die Bank Wegelin hatte in den letzten Jahren eine Reihe von Liegenschaften im St. Galler Stadtzentrum gekauft, saniert und umgenutzt und dabei ein kleines Wegelin-Viertel rund um den Hauptsitz geschaffen.
Das bisherige US-Geschäft der Wegelin-Bank bleibt als eine Art „Bad Bank“ bei Wegelin und seinen Teilhabern. Der verbleibende Teil wurde vom bisherigen Hauptsitz in einen Villa im St. Galler Museumsquartier ausgegliedert – in Sichtweite zum ehemaligen Hauptsitz. Die Wegelin-Homepage und der Eintrag im Telefonbuch sind dagegen verschwunden.