Die Konzentration von Zink und Kupfer in den Schweizer Böden hat in den vergangenen zwanzig Jahren um teilweise bis zu zehn Prozent zugenommen. Die Ursache dafür liegt laut der Nationalen Bodenbeobachtung (NABO) eindeutig beim Hofdünger.
Denn Zink und Kupfer werden dem Tierfutter als Nahrungsergänzung und zur Leistungssteigerung beigegeben und gelangen dann über Gülle und Mist in den Boden, heisst es im neusten NABO-Bericht. Auch Desinfektionsmittel im Stall komme als Quelle in Frage.
Betroffen seien vor allem Böden unter intensiv genutztem Grasland, heisst es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie weiter. Aber auch auf Äckern, die mit Hofdünger behandelt werden, sei eine Zunahme beobachtet worden.
Die NABO bezeichnet den Einsatz von Hofdünger zwar allgemein als sinnvoll, «weil Ressourcen effizient genutzt werden». Doch Untersuchungen hätten ergeben, dass Kupfer und Zink «ohne negative Konsequenzen für die Nutztiere und die Landwirte deutlich reduziert werden könnten».
Viel weniger Blei
Andererseits zeigten die strengeren Luftreinhaltevorschriften und das Verbot von bleihaltigem Benzin Wirkung. So nahm die Konzentration von Blei und Quecksilber im Oberboden während des Beobachtungszeitraums deutlich ab. Das Eindringen von Schwermetallen aus der Luft scheine in der Schweiz heute kein Problem mehr zu sein, heisst es in der Studie.
Und auch beim Cadmium-, Nickel-, Chrom- und Cobald-Gehalt in den Böden beobachtete die NABO keine grossen Veränderungen. Allerdings bewegten sich Ablagerungen anderer Stoffe – wie zum Beispiel Stickstoff – nach wie vor auf hohem Niveau. Und das führe zu einer zunehmenden Versauerung der Böden.
103 Standorte
Die NABO erfasst seit über zwanzig Jahren die Schwermetallbelastung der Schweizer Böden. Sie verfügt über ein Beobachtungsnetz von 103 Standorten im ganzen Land. Diese widerspiegeln gemäss NABO für die Schweiz typische Kombinationen aus Landnutzung, Bodentyp, Geologie und Höhe.
Rund die Hälfte davon wird intensiv für Acker-, Gemüse-, Obst- und Rebbau oder Grasland genutzt. Ein Fünftel liegt in extensiv genutzten Flächen wie Alpweiden, und das restliche Drittel befindet sich im Wald. Zwei Beobachtungsstandorte liegen in Stadtpärken.