Die Schuldenkrise drückt das Preisniveau im Schweizer Detailhandel. Die Konjunkturforschungsstelle BAK Basel geht davon aus, dass die Preise im laufenden Jahr um 2,4 Prozent sinken werden. Die Nachfrage dürfte im Vergleich zum Vorjahr hingegen steigen.
Während Nahrungsmittel gemäss der Prognose um 1,1 Prozent günstiger werden, dürften die Preise im Non-Food-Bereich um 3,7 Prozent sinken. Die Finanzprobleme im Euro-Raum wirkten sich über den Wechselkurs weiterhin markant auf die Preisentwicklung im Schweizer Detailhandel aus, teilte BAK Basel am Donnerstag mit.
Die Konsumfreude sei von der Krise im bisherigen Jahresverlauf aber nicht eingetrübt worden. Die überraschend starken Wintermonate verhalfen dem Schweizer Detailhandel laut BAK Basel zu einem soliden Halbjahresergebnis. Die Nachfrageentwicklung habe insbesondere im ersten Quartal die Erwartungen deutlich übertroffen.
Trotz der guten Entwicklung der Nachfrage in den ersten Monaten führe der Einkaufstourismus weiterhin zu hohen Kaufkraftabflüssen ins Ausland, schreibt BAK Basel. Für die verbleibenden Monate dieses Jahres werde aber mit einer „soliden Entwicklung“ der Konsumausgaben gerechnet.
Für das gesamte Jahr erwartet die Konjunkturforschungsstelle, dass die Umsätze real, das heisst um die Preisveränderungen bereinigt, im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Prozent steigen. Wegen den sinkenden Preisen dürfte nominal aber ein Minus von 0,5 Prozent resultieren. Bereits letztes Jahr war der Umsatz nominal zurückgegangen.
Im Non-Food-Bereich resultiert dieses Jahr gemäss BAK Basel gar ein nominales Umsatzminus von 1,4 Prozent. Der Umsatz mit Nahrungsmitteln dürfte hingegen nominal um 0,5 Prozent steigen.