In New York ist ein wegen Mordes verurteilter Häftling nach 29 Jahren von der Staatsanwaltschaft für unschuldig erklärt worden. Der Staatsanwalt erklärte am Mittwoch, die Verurteilung des damals 16-jährigen David McCallum habe auf den «falschen Geständnissen» beruht.
Das Urteil sei aber nicht durch Zeugenaussagen und andere Beweise abgesichert. McCallum und der damals ebenfalls 16-jährige Willie Stuckey, der inzwischen gestorben ist, wurden bei der Gerichtsverhandlung 1986 für schuldig befunden, 1985 einen 20-Jährigen im New Yorker Stadtteil Queens umgebracht zu haben.
Der Fall McCallum beschäftigte auch den im April verstorbenen US-Boxer Rubin «Hurricane» Carter, der sich bis kurz vor seinem Tod für andere Opfer der Justiz einsetzte. So forderte er am 21. Februar in der «New York Daily News» in einen Artikel mit dem Titel «Der letzte Wille von Hurricane Carter» die Freilassung des Schwarzen McCallum. Nach Ansicht Carters war dessen Prozess wie in seinem eigenen Fall durch Rassismus geprägt.