Nach zwei Stürmen in weniger als zwei Wochen kämpfen die Menschen an der Ostküste der USA weiter mit den Folgen der Unwetter. Mehr als 600’000 Haushalte sind nach dem verheerenden Wirbelsturm „Sandy“ und einem darauffolgenden Schneesturm weiter ohne Strom.
Betroffen sind vor allem die Bundesstaaten New York und New Jersey, wie der Nachrichtensender CNN in der Nacht zum Freitag berichtete.
Der Schneesturm kappte Zehntausenden Menschen, die nach „Sandy“ tagelang keinen Strom gehabt hatten und gerade erst wieder ans Netz angeschlossen worden waren, erneut die Stromverbindungen. Bei vielerorts einstelligen Temperaturen mussten Tausende Menschen in kalten Wohnungen ohne Licht und Wasser ausharren.
Zudem ist das Benzin weiter knapp. Seit Freitagmorgen früh ist der Treibstoff in der Millionenmetropole New York deshalb erstmals seit den 1970er Jahren wieder rationiert. Bis auf weiteres dürfen auf Anordnung von Bürgermeister Michael Bloomberg im täglichen Wechsel nur Autos mit einer geraden beziehungsweise ungeraden Zahl am Ende des Nummernschilds tanken.
Nur ein Viertel der Tankstellen der Stadt hat aber überhaupt geöffnet, weil entweder kein Nachschub kommt oder der Strom fehlt, um die Zapfsäulen zu bedienen. Kilometerlange Schlangen und Wartezeiten von bis zu sieben Stunden und mehr sind daher keine Seltenheit. Der Wirbelsturm hatte Raffinerien sowie das Vertriebsnetz beschädigt.
Freiheitsstatue nicht verschont
Auch die gerade erst wieder für Touristen geöffnete Freiheitsstatue hat „Sandy“ nicht verschont: Die Statue selbst sei zwar relativ glimpflich davongekommen, aber die Insel, auf der sie steht, sei verwüstest worden, sagte ein Sprecher des National Park Service.
Touristen dürften deswegen zunächst auf unbestimmte Zeit nicht auf die Insel fahren. Und auch ab wann die Fackel der berühmten Statue nachts wieder leuchten wird, sei unklar.