Für den Ausbau und Zusammenschluss der Skigebiete von Andermatt UR und Sedrun GR scheint eine Lösung gefunden worden zu sein. Der ägyptische Investor Samih Sawiris will die beiden Sportbahngesellschaften übernehmen.
Die Verwaltungsräte der Andermatt Gotthard Sportbahnen AG und der Sedrun Bergbahnen AG haben dem Angebot zugestimmt. Damit sei ein Etappenziel erreicht, sagte der Urner Regierungsrat Isidor Baumann am Dienstag auf dem Oberalppass an der Kantonsgrenze Graubünden-Uri. Baumann fungierte in dem monatelangen und schwierigen Einigungsprozess als Moderator.
Sawiris sagte, sein Angebot an die Aktionäre sei nicht nur fair, sondern grosszügig. Die Entwicklung der beiden Skigebiete sei eine gute Sache für die ganze Region.
Sawiris macht das Übernahmeangebot über die Andermatt Swiss Alps AG, die das Feriendorf in Andermatt baut. Andermatt Swiss Alps ist bereits heute über die Andermatt-Surselva Sport AG an den Bergbahnen (Andermatt: 16 Prozent, Sedrun 10 Prozent) beteiligt. Ziel ist es, diese Beteiligungen auf je mindestens 67 Prozent zu erhöhen. Ab Frühling 2013 soll gebaut werden.
Gelingt die Transaktion, wird die Andermatt-Surselva Sport AG mit einem Aktienkapital von 49 Millionen Franken zum federführenden Unternehmen beim Ausbau und Zusammenschluss der beiden Skigebiete. Insgesamt sind Investitionen von bis 130 Millionen Franken vorgesehen. Der Baubeginn ist für Frühling 2013 geplant.
Die Aktionäre der Andermatter und Sedruner Sportbahnen können ihre Aktien gegen Aktien der Andermatt-Surselva Sport AG tauschen oder sie dieser Gesellschaft verkaufen. Die Andienung der Aktien soll im Mai beginnen.
Volksabstimmung nötig
In Andermatt ist die Korporation Ursern mit 23 Prozent grösste Aktionärin der Sportbahnen, in Sedrun hält die Gemeinde Tujetsch eine Mehrheit von 51 Prozent. Zur Übernahme braucht es dort deshalb eine Volksabstimmung, die auf den 1. Juli angesetzt ist.
Die Sedrun Bergbahnen AG hatte das Ausbauprojekt von Anfang an begrüsst. Vizepräsident Marcellino Giger sprach von einer „einmaligen Chance“, die es ermögliche, die Zukunft zu sichern.
Skeptischer eingestellt war von Anfang an Franz Steinegger, Verwaltungsratspräsident der Andermatt Gotthard Sportbahnen AG. Er werde den Kleinaktionären empfehlen, die Aktien zu verkaufen, und so das Risiko an die Andermatt-Surselva Sport AG zu übertragen, sagte er.