Achtung die folgenden Tipps enthalten Szenen, die nur für Eltern über sechzehn bestimmt sind.
(Bild: Hansjörg Betschart)
Achtung! Die folgenden Tipps enthalten Szenen, die nur für Eltern über sechzehn bestimmt sind. Es kann deshalb auf ihrem Bildschirm ein grünes Dreieck erscheinen.
Jedes Jahr früher wächst Ende Sommer über Nacht eine Tanne aus dem Marktplatzkopfstein von Basel. Die Kinder, die noch glauben, der Weihnachtsmann habe sie gebracht, werden jedes Jahr jünger. Grund genug, sie darauf vorzubereiten, dass sie nicht die I-Nacht erwartet. Tun Weihnachtsfilme das? Sie bieten immerhin Eltern viel: Erstens eine willkommene Gelegenheit, filmreife Kinder, die ohne Schoppen auskommen, im Kino abzugeben. Zweitens Ruhe beim Shoppen. Bleibt die Frage: Wo kriegen Sie ihr abgestelltes Kind aufgestellt zurück?
„Arthur Christmas“. Die liebevolle Zeichnung eines Paketdienstes für Weihnachtsgeschenke. Arthur arbeitet im Familiengrossbetrieb, ist aber leider ein verträumter Junge. Deshalb kommt er für den abtretenden CEO-Pa nicht in Frage: Da ist der Bruder cleverer. Der scheint das Rennen zu machen. Aber Achtung: Arthur zeigt plötzlich Qualitäten: Er sichtet ein vergessenes Paket. Und bringt’s! Kein Kind auf der Welt darf vergessen werden. Wenn also ihr Kind die Welt ganz im Wohlstand sehen soll. Bitte! Hinschicken. (Achtung. Der 3-D-Aufpreis kann abschrecken. Wenn ihr Kind vom Sohn des Nachbarn eingeladen wird, unbedingt zusagen!)
„Tim und Struppi“: Was uns auf dem Häuschen amüsiert hat, darf auch unsere Kinder aus dem selben bringen: Tintin, von Spielberg glattgebürstet, unterhält mit rasanten Stunts, kleinen Detektivaufgaben und grossartigen Effekten in 3-D. Hat genug Witz für alle Familienmitglieder.
Wollen Sie ihr Kind manchmal in die Wüste schicken? Hier erfahren Sie wie: „Le chat du rabbin.“ Die Katze des Rabbiners ist ein schlimmer Finger, frisst einen Papagei, und kann fortan sprechen. Das hat Folgen: Nicht jeder will hören, was freche Katzen denken. Ausserdem muss die Katze einige religiöse Widrigkeiten meistern. Bar-Mizwa zu feiern ist eben nicht immer ohne Glaubenserschütterung möglich. Auch nicht kurz vor Weihnachten.
„Prinzessin Lilliefee und das kleine Einhorn“: Im zuckersüssen Feenreich erwacht Prinzessin Lillifee aus einem Traum. Plötzlich sitzt nämlich das Einhorn-Baby Lucy, von dem eben noch geträumt wurde, leibhaftig auf dem Bett. Alle sind begeistert, denn, wenn man das Horn eines Einhorns berührt, kann man sich alles wünschen! Das ist kurz vor Weihnachten ein nützlicher Gedanke. Zumal Eltern keine Einhörner sind. Allerdings – Lillifee kommt in Schwierigkeiten. Ist Ihnen das für ihr Kind zu süss, bleibt ja noch:
„Tom Sawyer“. Mehr brauche ich Eltern nicht zu sagen. Das ist der Renner! Für Kenner! Ich füge für Literaten an: Diese deutsche Version kommt nicht ganz an den Humor des grossen Amerikaners Mark Twain heran. Amerika, wie Deutsche sich das vorstellen, ist immerhin keck. Ihr Kind wird es ihnen danken: frecher wird es davon nicht.
Der beste aller Weihnachtsfilme aber ist: „Mit meinem Kind im Kino“. Nach zehn Minuten, werden Sie vergessen, dass Sie kein Kind sind. Den einzigen Grund, der Sie veranlassen könnte, ihr Kind im Kino allein zu lassen, will ich Ihnen aber auch nicht vorenthalten: Die Kinder anderer! Oder noch schlimmer: Deren Eltern! Fangen sie ja keinen Streit an! Gönnen Sie sich lieber gleich „Carnage“. Polanski feiert dort zwar nicht die Ankunft des Sohn Gottes. Aber den Theater-Gott des Gemetzels, in den Eltern sich verwandeln, wenn sie über ihre Kinder streiten. Schicken Sie ihre Kinder derweil in einen Film. Sie wissen jetzt ja in welche. Aber Achtung! Kinder, lest erst im Blog die Tipps für Euch nach! Merken Eure Eltern eigentlich nicht, dass Ihr das hier lest? Eltern können so doof sein!