Als Erwachsener kann man Weihnachten hassen oder lieben, aber als Kind ist der Fall klar: ES GIBT NICHTS TOLLERES! Das sollte man zelebrieren, solange man klein ist, und wir helfen dabei: Mit Geschichten, Filmen und Musik für besonders schöne Adventsstunden mit den Kindern.
Als Erwachsener kann man Weihnachten hassen oder lieben, aber als Kind ist der Fall klar: ES GIBT NICHTS TOLLERES! Das sollte man zelebrieren, solange man klein ist, und wir helfen dabei: Mit Geschichten, Filmen und Musik für besonders schöne Adventsstunden mit den Kindern.
1. Wahrheit ging verloren, Weihnachtsmann ward geboren: «Die Hüter des Lichts» (2012)
Der Film «Die Hüter des Lichts» ist der Horror für aufgeklärte Eltern. Nicht nur der Weihnachtsmann nämlich kommt darin vor, sondern auch die Zahnfee, der Osterhase, das Sandmännchen – und Jack Frost, die Personifizierung des Winters. Kurzum: All die Figuren, die Mami und Papi zur Enttäuschung des Kindes irgendwann ins Märchenland verbannen müssen. Leider aber ist der Film sehr unterhaltsam und süss gemacht, auch wenn es gerade darum geht, dass die Kinder AUF KEINEN FALL aufhören dürfen zu glauben. Denn dann nimmt die Angst überhand, und Osterhase, Weihnachtsmann und Co. verschwinden in der Dunkelheit. Nun raten Sie mal, wer im Film gewinnt… (kng)
2. O Albtraum, o Albtraum, wie glitzrig ist dein Lametta: «The Nightmare before Christmas» (1993) von Tim Burton
Weihnachten fängt nicht mehr mit glänzenden Kinderaugen an, sondern mit Lametta in den Läden, und das schon im September. Für die Kleinen kann der Alptraum namens Weihnachten natürlich nicht früh genug starten, drum gibt es «The Nightmare Before Christmas», den besten Tim-Burton-Film, bei dem er nicht selbst Regie geführt hat. Jack Skellington, der «Kürbis-König», hat eine Festtagskrise: Für einmal möchte der Skelettmann nicht Halloween, sondern ein besinnliches Weihnachtsfest ausrichten. Das geht schröcklich schief, weil Jack das Wichtigste dabei übersieht: die Liebe. Von der hat dieser grossartig animierte und gesungene Animationsfilm mehr als genug, da fällt sogar für Jack und andere Festtagsmuffel noch etwas ab. (nü)
3. Freue, freue dich, o Kinderheit: «Manchmal kommt der Winter über Nacht» von Karin Stjernholm Ræder
Occasionsbücher zu bekommen ist nicht immer einfach. Die Jagd nach Karin Stjernholm Ræders Bilderbuch aber lohnt sich – die Zeichnungen sind einfach zu hinreissend! Mein absolut liebstes Weihnachtsbuch aus Kindertagen. Zwei Kinder, Bruder und Schwester, erzählen von den Tagen vor und bis und mit Weihnachten. Sie gehen Schlittschuhlaufen, freuen sich über Schnee, basteln Weihnachtsgeschenke und wundern sich, dass Erwachsene sich tatsächlich am meisten über Selbstgebasteltes freuen – selbst wenn es total hässlich rausgekommen ist. Immer dabei: die Katze und der Teddybär. (kng)
4. Macht hoch die Tür zum Adventskalender: Jostein Gaarder, «Das Weihnachtsgeheimnis»
Jostein Gaarder ist der perfekte Kinderphilosoph: So klar wie Alain de Botton, ohne die Besserwisserei, so erzählerisch wie Paulo Coelho, ohne den Schmalz. Die meisten kennen den norwegischen Autor von «Sofies Welt», dem Jugendbuch-Schinken, der seine Zielgruppe verfehlte und zum Standardwerk jener New Ager wurde, die zu alt und faul fürs Philosophie-Studium waren, aber gerne ab und an etwas Sokrates zum Bewältigen ihrer Midlife-Crisis einsetzten («Erkenne dich selbst!»). Für solche Unterfangen war dieses Buch hervorragend geeignet, richtig aus den Socken gehauen hat es uns aber doch nie. Besser ist Gaarder, wenn er sich seiner Berufung als Kinderphilosoph entsprechend verhält – wie in «Das Weihnachtsgeheimnis». Die Geschichte um Joachim und seinen magischen Adventskalender ist in 24 Kapitel unterteilt und bietet bis Weihnachten beste kinderphilosophische Unterhaltung, ganz ohne Sokrates. (nao)
5. O du fröhliches Weihnachtsessenklauen: Astrid Lindgren, Michel aus Lönneberga
Michel war ein Lausejunge aus ’nem Dorf in Schweden… Ach, was erzähl ich denn da. Wer das fantastische Kinderbuch von Astrid Lindgren nicht kennt, hat sein bisheriges Leben höchstwahrscheinlich in einem Schopf beim Holzmännchenschnitzen verbracht. Michels Streiche sind nicht immer beabsichtigt und in mindestens einem Fall sogar vorbildlich. Die Rede ist natürlich vom «grossen Aufräumen von Katthult», diesem rebellischen Akt von Nächstenliebe, bei dem Michel den Armenhäuslern zu einem Weihnachtsschmaus verhilft. Das ist herrlich stimmungsvoll geschrieben und eignet sich vorzüglich zum Vorlesen. Aber Vorsicht: nur bei vollem Kühlschrank! Das grosse Aufräumen macht nämlich grossen Hunger… (nü)
6. Violet, die Retterin ist da-a, Violet, die Retterin ist da: Craig Thompson, «Weltraumkrümel»
«Weltraumkrümel» hat zwar nicht viel mit Weihnachten zu tun, ist aber Comic auf höchstem Niveau – und absolut kindergerecht. Vorausgesetzt die Kinder sind älter als zehn. Denn für ganz Kleine ist die Geschichte um die kleine Violet, die durch die Galaxis düst, um ihren Papa zu finden, dann doch nicht. Aber dafür umso mehr für alle anderen: «Weltraumkrümel» vereint Zukunftsdystopie, Gesellschaftskritik und Kindergeschichte, es erzählt von einer tristen Klassengesellschaft, wo fiese galaktische Unternehmer und grobe Barbaren ihr Unwesen treiben. Die Galaxis ist seit Jahrhunderten zugemüllt, der gesunde Menschenverstand ist ein Ding der Vergangenheit. Und Violet nicht die langersehnte Retterin, kein Bastian Bux, keine Momo, keine Ronja Räubertochter. Sie bringt das System nicht zu Fall, sie rettet einfach ihren Papa. Das darf auch mal reichen. (nao)
7. Ihr Kinderlein backet: «In der Weihnachtsbäckerei» von Rolf Zuckowski
Sind wir ehrlich: Wenn Eltern fröhlich verkünden, dass am Wochenende Weihachtsgutzi gebacken werden, bezieht sich die kindliche Begeisterung hauptsächlich auf den Verzehr. Das bisschen Eier-Schlagen und Mehl-Verrühren davor ist nur ein mühsamer Prozess – auch für die Eltern, wenn sie ihren tollpatschigen Kindern dabei zusehen. Wiedererkennungswert bietet das Kinderlied «In der Weihnachtsbäckerei». Im Song des deutschen Liedermachers Rolf Zuckowski ist von Anfang an klar: Das Backen mit dem Nachwuchs ist zum Scheitern verurteilt und führt zu einer «riesengrossen Kleckerei». Das Kinderlied beschreibt einen Patzer nach dem anderen: Das Ei geht daneben, die Hände sind nicht gewaschen und als krönender Abschluss verbrennen die Gutzi auch noch. Da singt wohl einer aus Erfahrung. (elf)
8. Rohstoff, lieber Rohstoff, mein: «Stone Age Junior», Brettspiel
Weil es nicht immer digital sein muss: «Stone Age Junior» wurde zum Brettspiel des Jahres 2016 erkoren. Das Spiel ist die Kindervariante eines sehr bekannten Spieles für Erwachsene. Auf verschiedenen Feldern können Rohstoffe gesammelt werden, welche zum Bauen von Hütten gebraucht werden. Wer zuerst drei Hütten baut, gewinnt. Kinder ab 5 Jahren erlernen auf simple Weise grundlegende Elemente komplexer Sammel- und Entwicklungsspiele. Auch der Umgang mit Frust wird geübt – es gibt ereignislose Spielzüge oder Mitspieler, die einem Rohstoffe rauben können. (sh)