Unter dem Eindruck von Terror und Gewalt haben die Menschen in vielen Ländern Weihnachten gefeiert. An Orten wie dem Petersplatz in Rom, der Geburtskirche in Bethlehem oder vor vielen Kirchen in Frankreich galten strikte Sicherheitsvorkehrungen.
Aus Angst vor Attentaten blieben viele Pilger in diesem Jahr dem Geburtsort Christi fern, und auch in Rom war ihre Zahl trotz des «Heiligen Jahrs der Barmherzigkeit» deutlich geringer als sonst.
Zum dritten Mal feierte Papst Franziskus im Petersdom die traditionelle Christmesse. Der 79-Jährige, der nach einer Grippe blass und geschwächt wirkte, rief die 1,2 Milliarden Katholiken weltweit zur «Mässigung» auf. Er prangerte die moderne Konsumgesellschaft an, deren «Kultur der Gleichgültigkeit» letztlich zur «Unbarmherzigkeit» führe.
Gedenken an Terrorismusopfer
Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Fuad Twal, widmete seine Weihnachtsbotschaft den Opfern von Gewalt und ihren Familien. «Wir gedenken der zerstörten Häuser in Jerusalem und Palästina, der enteigneten Grundstücke, an alle Opfer von Kollektivstrafen», sagte Twal während der Christmette in der Geburtskirche unter Anspielung auf die Zerstörung der Häuser von Palästinensern, die anti-israelische Angriffe begangen haben sollen.
«Wir gedenken aller Opfer von Terrorismus überall auf der Welt», fuhr er fort. Auf dem Platz vor der Kirche erloschen die Christbaumlichter aus Trauer um die Opfer minutenlang.
Sicherheitsbarrieren vor Kirchen
In Frankreich, wo im November 130 Menschen bei einer Serie von islamistischen Anschlägen in Paris getötet worden waren, wurden die Sicherheitsvorkehrungen zu Weihnachten weiter verstärkt. Wie zuvor schon in den Warenhäusern und Museen wurden die Menschen nun auch an den Eingängen zu vielen Kirchen kontrolliert.
Die Botschaften der USA und Grossbritannien in Peking warnten unterdessen vor «möglichen Bedrohungen westlicher Besucher» und empfahlen ihren Landsleuten, das beliebte Einkaufsviertel Sanlitun im Zentrum der chinesischen Hauptstadt während der Weihnachtstage zu meiden.
Die Regierung im mehrheitlich muslimischen Somalia untersagte alle Weihnachtsfeierlichkeiten. Zur Begründung hiess es, sie widersprächen «der islamischen Kultur» und könnten Anschläge des radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz provozieren.