Weihnachtsgrüsse von H&M

Wenn Sie die folgende Frage beantworten wollen, schliessen Sie bitte kurz die Augen. Gut. Welches Detail bleibt Ihnen in Erinnerung, von den Hennes und Mauritz-Plakaten, die uns immer zur Vorweihnachtszeit mit viel Freizügigkeit beschenken? Gut. Sie können die Augen jetzt wieder öffnen. Woran erinnern Sie sich? Wenn Sie die folgende Frage beantworten wollen, schliessen Sie […]

Wenn Sie die folgende Frage beantworten wollen, schliessen Sie bitte kurz die Augen. Gut. Welches Detail bleibt Ihnen in Erinnerung, von den Hennes und Mauritz-Plakaten, die uns immer zur Vorweihnachtszeit mit viel Freizügigkeit beschenken? Gut. Sie können die Augen jetzt wieder öffnen. Woran erinnern Sie sich?

Wenn Sie die folgende Frage beantworten wollen, schliessen Sie bitte kurz die Augen. Gut. Welches Detail bleibt Ihnen in Erinnerung, von den Hennes&Mauritz-Plakaten, die uns traditionell zur Vorweihnachtszeit mit viel Freizügigkeit beschenken? Gut. Sie können die Augen jetzt wieder öffnen. Woran erinnern Sie sich?

HALLLLOOO!? Sie können die Augen wieder – …

Gut. Die Männer halten die Augen noch geschlossen.

Ihnen fällt der Preis auf? Dann müssen Sie eine Frau sein. Frauen achten bei den Dessous-Plakaten mit Vorliebe auf die knapp abgerundeten, extrem wohlgeformten Preise  (sie ärgern sich auch mit Recht, dass sie bei Perosa das Vierfache bezahlt haben). Während Männer von den knappen Bedeckungen  – — ja,ja, sie haben die Augen auch längst wieder offen! – leicht in Schnappatmung versetzt werden, setzt bei den Frauen die von der Werbung beabsichtigte Schnäppchenatmung ein (die meist erst wieder beim Verlassen der Modekette nachlässt.)

Ein überstürzter Weihnachtseinkauf ist oft die Folge: Männer übersehen dabei gerne, dass man ihnen extrem wenig für das Geld einpackt. Macht aber nichts. Männer würden in diesem Fall sogar gerne noch mehr bezahlen, wenn sie noch weniger dafür erhielten. Das ist ja gerade das weihnächtliche an dem Kauf: Wenn man so viel wie möglich gibt, und so wenig wie möglich dafür kriegt, fühlt sich das an wie ein Spende. (Nur beim I-phone ticken Männer andersherum. Dort will man gerne mehr bezahlen, um noch mehr zu kriegen. Dabei will man aber auch nicht darüber nachdenken, dass das I-Phone so teuer ist, dass ein Arbeiter, der das I-phone herstellt, auch wenn er jahrelang hart gearbeitet hat, sich nie zu Weihnachten ein I-Phone würde leisten können.) Frauen ergeht es auch nicht viel besser: Welche Arbeiterin könnte sich von ihrem Monatslohn so ein knappes H&M-Fetzchen leisten in Indien, Pakistan, Sri Lanka, China, Hong Kong, Indonesien, Südkorea, Kambodscha, Thailand, Vietnam, Taiwan, Bulgarien, Mauritius, Portugal, Rumänien, Türkei, Griechenland, Ukraine, Tunesien? Dort kauft H&M zu Schnäppchenpreisen ein.

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