Vorweihnachtliche Bescherung in Spanien: Zwei Tage vor Heiligabend hat die Weihnachtslotterie vielen Glückspilzen zu einem warmen Geldregen verholfen. Die alljährliche Zeremonie der Ziehung gehört für das Land zu Weihnachten wie anderswo der Christbaum.
Bei der traditionellen Ziehung im Madrider Opernhaus Teatro Real wurden am Dienstag Gewinne von insgesamt 2,2 Milliarden Euro ausgeschüttet. Die vor mehr als 200 Jahren geschaffene Lotterie ist die grösste und älteste der Welt.
Der Hauptgewinn, genannt «El Gordo» (der Dicke), fiel in diesem Jahr auf die Lose mit der Nummer 79’140. Lose mit dieser Nummer waren in dem Badeort Roquetas de Mar in der Provinz Almería im Südosten des Landes verkauft worden. Der Gewinn für «El Gordo» beträgt vier Millionen Euro für ein ganzes Los. Er wird 160 mal ausgezahlt, da von jeder Nummer 160 Lose verkauft wurden.
In der Praxis kaufen die Spanier jedoch in der Regel keine ganzen Lose, denn deren Preis beträgt stolze 200 Euro. Stattdessen geben viele Teilnehmer sich mit Zehntellosen für je 20 Euro zufrieden.
Für die gibt es dann auch nur ein Zehntel des Gewinns – also 400’000 Euro für «El Gordo». Davon müssen allerdings 20 Prozent an das Finanzamt abgegeben werden.
Vierstündige Los-Ziehung
Die Zeremonie der Ziehung folgte einem alten Ritual und wurde live im Fernsehen übertragen. Da auch viele kleinere Gewinne ausgelost wurden, dauerte die Prozedur fast vier Stunden.
Die Spanier gaben nach der Überwindung des Tiefpunkts der Wirtschaftskrise wieder mehr Geld für Lose aus. Wie die staatliche Lotteriegesellschaft LAE mitteilte, stieg der Absatz der Lose im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent. Jeder Einwohner habe pro Kopf im Durchschnitt 55,42 Euro in Lose investiert.