Hagelschlag hat am vergangenen 20. Juni Trauben für rund sechs Millionen Liter Wein vernichtet. Das hat der Schweizerische Weinbauernverband (SWBV) errechnet. Das entspreche 6 Prozent der Schweizerischen Weinernte.
Der Hagel richtete laut einer Mitteilung des SWBV vom Freitag in rund 1100 Hektaren Rebbaufläche – vor allem in den Kantonen Genf und Neuenburg sowie am Bielersee – Schäden an. Zum Teil seien bis zu 100 Prozent der Trauben vernichtet worden. Die Versorgung mit Schweizer Wein sei dennoch gewährleistet, hielt der Verband fest.
Hilfe erhofft sich der Weinbauernverband vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und von den Kantonen: Ausnahmsweise sollen die vom Hagel betroffenen Winzer wegen wetterbedingter Kurzarbeit aus der Arbeitslosenkasse entschädigt werden können. Der SWBV hat nach eigenen Angaben beim SECO interveniert.
Millionenschaden innert Minuten
Die Schweizer Hagelversicherung hatte die Schäden der Hagelgewitter vom 20. Juni auf rund 15 Millionen Franken beziffert. Zum Beispiel am Neuenburgersee wurden nach Angaben der Neuenburger Staatskanzlei innerhalb von zehn Minuten bis zu 100 Prozent der Weinernte zerstört.
Schweizer Winzer haben – unter anderem wegen der grossen Ernte 2011 – Mühe, ihren Wein zu verkaufen. Der Bund greift ihnen deshalb mit 10 Millionen Franken unter die Arme. Dies beschloss es das Parlament im Dezember 2012, im Sinn einer einmaligen Massnahme.
Die zugehörige Verordnung ist seit 1. Juni in Kraft und gilt bis Ende 2014. Kernelement ist die Deklassierung von AOC-Weinen auf das Preisniveau von Tafelwein. Pro Liter deklassierten Weins erhalten die Weinbauern 1.50 Franken. In gleichem Mass müssen sich die Betriebe beteiligen.