Erstmals werden in den USA weniger Babys weisser Eltern als Kinder ethnischer Minderheiten geboren. 50,4 Prozent der Kinder, die in den zwölf Monaten bis zum 1. Juli vergangenen Jahres zur Welt kamen, waren zum Beispiel Hispano- und Afroamerikaner oder Asiaten.
Das teilte die amerikanische Behörde für Volkszählung am Donnerstag mit. Was lange von Experten prognostiziert wurde, ist damit statistisch belegt.
„Das ist ein wichtiger Meilenstein“, zitierte die „New York Times“ den Demografen William Frey vom Brookings Institut. Die Statistik zeige eine „Verschiebung von einer weissen Baby-Boomer-Kultur zu einer eher globalisierten, multi-ethnischen“. Dies werde Auswirkungen auf das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Leben in den USA haben.
In Hawaii, Kalifornien, New Mexiko, Texas sowie dem Hauptstadtdistrikt seien weisse Amerikaner bereits in der Minderheit. Ein Trend, der sich nach Zahlen der Zensusbehörde auch in Grossstädten wie New York, Las Vegas oder Memphis fortsetze.
In 348 Landkreisen des einst von weissen europäischen Siedlern gegründeten Staates, sei die Mehrheit der Bevölkerung bereits multikulturell. Mehrere Soziologen führen den Geburtenrückgang bei der weissen US-Bevölkerung auf die Wirtschaftskrise zurück.