Weisse Weihnachten gibts wohl nur in den Bergen

In den Bergen stehen weisse Weihnachten bevor, nach langem Warten auf den für den Wintersport ersehnten Schnee. Wer die Weihnachtstage im Flachland verbringt, muss dagegen voraussichtlich im Grünen feiern.

In den Niederungen bleibt es zu Weihnachten wohl grün (Archiv) (Bild: sda)

In den Bergen stehen weisse Weihnachten bevor, nach langem Warten auf den für den Wintersport ersehnten Schnee. Wer die Weihnachtstage im Flachland verbringt, muss dagegen voraussichtlich im Grünen feiern.

Die Chancen für einen weissen Heiligabend stehen im Flachland bei 10 bis 30 Prozent, wie MeteoNews am Freitag meldete. Möglicherweise könnten Schneeschauer die Landschaft weiss überstäuben. In den Alpentälern und oberhalb von 600 Metern über Meer stehen die Chancen auf Schnee an Heiligabend bei 50 bis 80 Prozent.

Wer weisse Weihnachten erleben will, muss nicht sehr hoch steigen: In Lagen von über 800 Metern liegt Schnee. Und die Aussichten für Wintersportlerinnen und Wintersportler sind gut: SF Meteo meldete für die Alpen doppelt bis viermal so viel Schnee wie sonst an Weihnachten. Lokal seien es im Hochgebirge über 3 Meter.

Die Kehrseite: Gemäss dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF herrscht verbreitet erhebliche Lawinengefahr. Damit hat sich die Lawinensituation etwas entschärft, denn noch am Freitagmorgen wurde sie vor allem in der Zentral- und der Ostschweiz als gross eingestuft.

Seit Dienstag fielen in den Bergen bis zu 150 Zentimeter Schnee. Vom östlichen Berner Oberland bis nach Liechtenstein und in Nordbünden wurden 60 bis 100 Zentimeter gemessen, in den Glarner Alpen bis 150 Zentimeter. In den übrigen Gebieten des Alpennordhanges, im Wallis sowie im nördlichen Tessin, in Mittelbünden und im Engadin schneite es 30 bis 60 Zentimeter.

Aufgrund der milden Temperaturen und des schwachen Windes konnten sich die mächtigen Neu- und Triebschneeschichten verfestigen und stabilisieren, wie dem Lawinenbulletin des SLF von Freitagabend zu entnehmen war.

Obergoms wieder erreichbar

Nach der meteorologischen Beruhigung der Lage, kann am (morgigen) Samstag auch die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) ihren Betrieb im Wallis und im Kanton Graubünden wieder aufnehmen. Die Strecke Niederwald bis Oberwald VS und weiter nach Andermatt UR wird ab Betriebsbeginn wieder nach Fahrplan bedient, wie Andreas Zenhäusern vom MGB-Verkehrssicherheitsdienst auf Anfrage sagte.

Auch der Autoverlad Furka nimmt frühmorgens seinen Betrieb wieder auf. Der Autoverlag war am Dienstagabend eingestellt worden und die Bahnstrecke Niederwald-Oberwald wurde am Donnerstag geschlossen. Da auch die Strasse wegen Lawinengefahr gesperrt war, war das Obergoms kurzzeitig von der Umwelt abgeschnitten.

Die Strasse von Brig nach Andermatt ist nach wie vor bis am Samstagmorgen früh gesperrt. Die Situation werde aber laufend analysiert, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage.

Weiterhin geschlossen bleibt jedoch die Zugstrecke Nätschen UR – Dieni GR über den Oberalppass. Diese Teilstrecke musste am vergangenen Dienstag als erste sicherheitshalber geschlossen werden, weil Lawinen drohten. Wegen der andauernden Sperrung wird der Glacier Express von Zermatt nach St. Moritz weiterhin über Bern und Zürich umgeleitet. Laut Zenhäusern wird auch hier die Situation laufend analysiert.

Die Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) wiederum hat den Betrieb zwischen Château-d’Oex VD und Montbovon FR bis auf weiteres eingestellt. Es verkehren Ersatzbusse.

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