Weissrussische Polizei nimmt Demonstranten fest

Am Jahrestag der brutal niedergeschlagenen Proteste gegen die gefälschte Präsidentenwahl im autoritären Weissrussland hat die Polizei bei einer Demonstration mindestens 30 Regierungsgegner festgenommen.

Polizisten in Zivil nehmen ergreifen eine Demonstrantin in Minsk (Bild: sda)

Am Jahrestag der brutal niedergeschlagenen Proteste gegen die gefälschte Präsidentenwahl im autoritären Weissrussland hat die Polizei bei einer Demonstration mindestens 30 Regierungsgegner festgenommen.

Dutzende Menschen hielten bei der nicht genehmigten Aktion im Zentrum der Hauptstadt Minsk Bilder politischer Gefangener hoch und zündeten Kerzen an. Das meldete die unabhängige Agentur Belapan am Montagabend. Polizisten in Zivil und Mitglieder des Geheimdiensts KGB hätten auch mehrere Journalisten in Gewahrsam genommen, hiess es. Den Festgenommenen drohen bis zu 15 Tage Arrest.

Der letzte Diktator

Der als «letzter Diktator Europas» kritisierte Präsident Alexander Lukaschenko hatte sich bei der Abstimmung in der Ex-Sowjetrepublik am 19. Dezember 2010 mit fast 80 Prozent der Stimmen im Amt bestätigen lassen.

Daraufhin hatten landesweit Zehntausende gegen das Ergebnis protestiert, es gab mindestens 600 Festnahmen. Zahlreiche Regierungsgegner sind noch immer in Haft, darunter auch die oppositionellen Präsidentenkandidaten Andrej Sannikow und Nikolai Statkewitsch. Auch internationale Beobachter kritisierten die Wahl als unfair.

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