Weissrussischer Präsident begnadigt sechs Oppositionsführer

Der weissrussische Staatschef Alexander Lukaschenko hat sechs inhaftierte Oppositionsführer begnadigt. Die als die letzten politischen Gefangenen geltenden Männer seien frei, erklärte die Präsidentschaft am Samstag in Minsk.

Einer der sechs freigelassenen Oppositionellen, der einstige Präsidentschaftskandidat Mikola Statkewitsch (Archiv) (Bild: sda)

Der weissrussische Staatschef Alexander Lukaschenko hat sechs inhaftierte Oppositionsführer begnadigt. Die als die letzten politischen Gefangenen geltenden Männer seien frei, erklärte die Präsidentschaft am Samstag in Minsk.

Unter ihnen ist auch der einstige Präsidentschaftskandidat Mikola Statkewitsch. Seine Frau bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, der Politiker sei aus dem Gefängnis entlassen worden. Bei den anderen Häftlingen handelt es sich den Angaben zufolge um Mikola Rubzew, Mikola Dedok, Igor Olinewitsch, Jewgeni Waskowitsch und Artjom Prokopenko.

Die Amnestie erfolgt rund anderthalb Monate vor der Präsidentschaftswahl in Weissrussland. Am 11. Oktober findet der Urnengang statt, dessen Gewinner bereits feststeht: Alexander Lukaschenko.

Der seit mehr als 20 Jahren amtierende Machthaber hatte Ende Januar erklärt, er werde erneut kandidieren. Lukaschenko war zuletzt 2010 mit offiziell 80 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt worden. Proteste der Opposition gegen die Wahl wurden gewaltsam niedergeschlagen.

Die weissrussische Führung steht regelmässig in der Kritik wegen der Menschenrechtslage in dem Land. Weissrussland ist das einzige Land in Europa, in dem die Todesstrafe noch angewendet wird.

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