Im Irak sind bei einer Anschlagsserie bis zu 100 Menschen ums Leben gekommen. Nachdem ein Gericht den flüchtigen Vizepräsidenten Tarek al-Haschemi zum Tode verurteilte, detonierten am Abend in mehreren Bezirken der Hauptstadt Bagdad erneut Autobomben.
Der blutigste Anschlag wurde im Stadtteil Sadr City im Nordosten Bagdads verübt. Dort starben mindestens 13 Menschen, während 32 weitere verletzt wurden. Auf einem Markt des Viertels Watschatsch wurden demnach sieben Menschen getötet, 21 weitere erlitten Verletzungen.
In Tschula im Norden des Hauptstadt kamen fünf Menschen ums Leben, 22 wurden verletzt. Bei einem weiteren Anschlag im Stadtteil Hula gab es drei Tote und 14 Verletzte. In Ur im Norden Bagdads starben vier Menschen, verletzt wurden den Angaben zufolge 13 weitere.
Bereits vor dem Urteil hatten mehrere Anschläge im ganzen Land zahlreiche Tote gefordert. Der schwerste Angriff traf am Sonntag die 300 Kilometer südlich von Bagdad gelegene Stadt Amara. Allein dort rissen zwei Autobomben mindestens 24 Menschen in den Tod, wie die Behörden mitteilten.
Der Irak ringt darum, dass der Konflikt im benachbarten Syrien nicht auf das eigene Land übergreift. Doch in den vergangenen Monaten erschütterten immer wieder Anschläge das Land, das selbst mit Feindseligkeiten zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu kämpfen hat.
Die Bagdader Koalitionsregierung steht wegen der Spannungen zwischen den im Kabinett beteiligten Sunniten, Schiiten und Kurden praktisch kontinuierlich vor dem Scheitern.