Weitere Massnahme zur Lösung des Kurdenkonflikts in der Türkei

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan beruft einen «Rat der Weisen» ein, der die Bemühungen um ein Ende des Kurdenkonflikts begleiten soll. Der Kommission sollen Schriftsteller, Künstler, Akademiker und Vertreter regierungsunabhängiger Organisationen angehören.

Der von Tayyip Erdogan ernannte "Rat der Weisen" soll die Massnahmen begleiten, mit denen der Kurdenkonflikt beendet werden soll (Archiv) (Bild: sda)

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan beruft einen «Rat der Weisen» ein, der die Bemühungen um ein Ende des Kurdenkonflikts begleiten soll. Der Kommission sollen Schriftsteller, Künstler, Akademiker und Vertreter regierungsunabhängiger Organisationen angehören.

Namen nannte Erdogan bei der Ankündigung vor der Parlamentsfraktion seiner Regierungspartei AKP nicht. Die Kurdenpartei BDP fordert unter anderem die Aufnahme von Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk in das Gremium. Erdogan will sich am Donnerstagabend zum ersten Mal mit dem Rat treffen.

Der «Rat der Weisen» soll nach Erdogans Worten in insgesamt sieben Regionen der Türkei mit Politikern, Medien und Wählern vor Ort in Kontakt treten und die Bemühungen um ein Ende des seit fast 30 Jahren anhaltenden Kurdenkonflikts erläutern.

Die Kommission ist Teil des Versuches der Erdogan-Regierung, einen möglichst breiten Konsens für die seit Ende des vergangenen Jahres laufenden Verhandlungen zwischen dem Staat und dem inhaftierten Rebellenchef Abdullah Öcalan zu schmieden. Nach Umfragen unterstützen derzeit knapp 60 Prozent der Türken den von Nationalisten scharf kritisierten Verhandlungsprozess.

Öcalan hatte Ende März die von ihm gegründete Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) aufgerufen, den bewaffneten Kampf einzustellen und ihre Guerilla aus der Türkei abzuziehen.

Nach Schätzungen der Regierung befinden sich etwa 1500 PKK-Kämpfer auf türkischem Boden. Die Zeitung «Milliyet» berichtete am Dienstag, etwa 700 von ihnen seien bisher nicht straffällig geworden und könnten deshalb ohne weiteres zu ihren Familien zurückkehren. Nun gehe es darum, den friedlichen Abzug der verbleibenden 800 PKK-Kämpfer zu organisieren.

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