Die Leidenszeit von Hürdensprinterin Lisa Urech geht weiter. Die 23-jährige Emmentalerin muss sich auch an der rechten Hüfte einer Operation unterziehen.
Nachdem Urech im vergangenen Oktober wegen eines Labrumrisses an der linken Hüfte arthroskopisch operiert worden war, muss sie sich nun Anfang Oktober an der rechten Hüfte dem praktisch gleichen Eingriff unterziehen. Denn mittlerweile hat auch diese Schmerzen verursacht. Das Labrum ist ein Faserknorpel-Gebilde, das dem Gelenk Stabilität verleiht und die Gelenkflüssigkeit schützt.
„Die Chance, dass bei Lisas Beckenstellung beide Hüftseiten ein ähnliches Profil aufweisen, liegen bei über 90 Prozent“, sagte ihr Vertrauensarzt Roland Biedert. Nach der Operation ist nochmals eine vier- bis fünfmonatige Rehabilitation notwendig. Zudem wird am 11. September das Labrum an der linken Hüfte von vernarbtem Gewebe gesäubert, um schmerzhafte Reibungen zu verhindern. Grundsätzlich ist die linke Hüfte aber bereits gut verheilt.
„Mir bleibt nicht viel anderes übrig, als die Situation zu akzeptieren“, so Urech. Nun gilt es, den fragilen Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen, damit einer Fortsetzung der vielversprechenden Karriere nichts im Weg steht. Urech schaffte Anfang Juli 2011 mit 12,62 Sekunden den Sprung in die Weltspitze. An den letztjährigen Weltmeisterschaften in Daegu verpasste sie als Neunte den Final nur knapp. Zuvor hatte sie an den U23-Europameisterschaften Silber geholt.